Kaminofen und BAFA-Förderung – lohnt sich das - ofenerlebnis.de

Kaminofen und BAFA-Förderung – lohnt sich das?

Ein prasselndes Kaminfeuer im Wohnzimmer – für viele der Inbegriff von Gemütlichkeit. Doch kann man sich dieses Lagerfeuer-Feeling in den eigenen vier Wänden gönnen und dabei sogar noch staatliche Förderung kassieren? In diesem Artikel schauen wir uns an, welche Arten von Kaminöfen es gibt (von klassischem Holzofen bis modernem Pelletofen) und wie das mit der BAFA-Förderung funktioniert. Dabei erklären wir die technischen Grundlagen verständlich, verraten die Voraussetzungen für Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und klären humorvoll die Frage: Kaminofen und BAFA-Förderung – lohnt sich das?“

Feuer und Flamme: Klassische vs. moderne Kaminöfen

Bevor wir über Fördergelder reden, lohnt ein Blick auf die Kaminofen-Typen. Nicht jeder Ofen ist nämlich förderfähig – und es macht einen Unterschied, ob man nur ab und zu ein Feuerchen fürs Ambiente entfacht oder das Gerät fest in die Heizungsanlage einbinden will.

Klassische Holzöfen (Scheitholz-Kaminöfen): Das sind die typischen freistehenden Öfen, in denen Sie Holzscheite verbrennen. Sie bestehen meist aus Gusseisen oder Stahl, haben eine Glastür für den Blick auf die Flammen und geben wohlige Strahlungswärme an den Aufstellraum ab. Ein klassischer freistehender Kaminofen sorgt für gemütliche Wärme im Wohnzimmer. Sie bieten Romantik pur – man hört das Knistern des Holzes und spürt die direkte Hitze. Technisch sind sie eher einfach: Holz reinlegen, anzünden, nachlegen, Asche ab und zu auskehren. Vorteil: Unabhängig von Strom, sofort Wärme, Atmosphäre garantiert. Nachteil: Die Wärme bleibt meist auf den einen Raum beschränkt, und man muss sich ums Holz hacken, Lagern und regelmäßiges Nachlegen kümmern. Zudem sind herkömmliche Kaminöfen nicht vom BAFA förderfähig, da sie als „Einzelraumfeuerung“ gelten und nicht effizient genug zur zentralen Heizungsunterstützung beitragen. Sie sind also eher etwas fürs Herz als fürs Portemonnaie – zumindest was staatliche Zuschüsse angeht.

Moderne Kaminöfen: wasserführende Modelle und Pelletöfen: Hier wird’s technisch spannend. Wasserführende Kaminöfen haben einen Wassertauscher eingebaut. Das heißt, ein Teil der Wärme erhitzt Wasser, das in den Zentralheizungskreislauf eingespeist wird. So kann der Ofen nicht nur das Wohnzimmer, sondern über Heizkörper oder einen Pufferspeicher auch andere Räume mitheizen oder das Brauchwasser erwärmen. Besonders Pelletöfen mit Wassertasche sind beliebt, wenn es um Förderung geht. Sie verbrennen kleine Pressholz-Pellets statt dicker Scheite und verfügen über eine automatische Pelletzufuhr. Man kann sie oft per Thermostat oder sogar App steuern – der Ofen „dosiert“ die Pellets aus einem Vorratsbehälter selbstständig ins Feuer, um die gewünschte Temperatur zu halten. Vorteil: Komfort wie bei einer normalen Heizung – man muss nicht ständig nachlegen, die Verbrennung läuft automatisch und sauberer. Pellets produzieren bei optimaler Verbrennung wenig Rückstände und sind genormt, man bekommt sie in handlichen Säcken oder liefert sie lose in den Keller. Moderner Touch: Viele Pelletöfen haben elektronische Steuerungen, einige sogar Ventilatoren, um Warmluft zu verteilen. Nach außen sehen sie mal rustikal, mal recht high-tech aus – vom Design-Kamin mit Sichtfenster bis zum unscheinbaren Technikmodul ist alles dabei.

Holzvergaser und Co.: Am Rande sei erwähnt, dass es auch Holzkessel oder Holzvergaseröfen für den Keller gibt, die ganze Zentralheizungen ersetzen können. Aber in unserem Kontext bleiben wir im Wohnzimmer: Kaminöfen, die zugleich möbeln und heizen. Hier sind Pelletöfen mit Wassertasche die Stars, denn die BAFA-Förderung zielt genau auf diese „Hybridlösungen“ ab – also Öfen, die Gemütlichkeit liefern und Heizungswasser erhitzen.

Sauber erklärt: Technik und Umweltaspekte

Für Laien klingt „wasserführender Pelletofen“ erstmal kompliziert, ist aber im Grunde simpel: Stellen Sie sich einen Kaminofen vor, der zur Hälfte ein kleiner Holzheizkessel ist. Während das Feuer im Inneren knistert, fließt Wasser durch einen Wärmetauscher um die Brennkammer herum. Dieses erhitzte Wasser wird in das zentrale Heizsystem eingespeist. So helfen moderne Kaminöfen, die Gas- oder Ölheizung zu entlasten – oder ersetzen sie teilweise ganz. Ein Pufferspeicher (großer Warmwassertank) sorgt oft dafür, dass überschüssige Wärme zwischengespeichert wird.

Pellets vs. Scheitholz: Holzpellets sind zylinderförmige Presslinge aus Sägemehl und Holzresten. Sie haben einen geringeren Wassergehalt als Scheitholz, verbrennen dadurch effizienter und mit weniger Emissionen. Außerdem lässt sich ihre Zufuhr technisch einfach automatisieren (man kann Pellets rieseln lassen – Holzscheite eher nicht 😉). In Sachen Umwelt gelten Holzpellets und Scheitholz als weitgehend CO₂-neutral, da beim Verbrennen nur das CO₂ frei wird, das der Baum beim Wachsen aufgenommen hat. Allerdings: Feinstaub und Emissionen sind ein Thema. Alte Kaminöfen können richtige „Dreckschleudern“ sein, was Feinstaub angeht – so sehr, dass seit 2025 strengere Grenzwerte gelten. Viele vor 2010 eingebaute Öfen mussten bis Ende 2024 nachgerüstet oder stillgelegt werden, wenn sie nicht bestimmte Feinstaub- und CO-Grenzen einhalten. Neue Kaminöfen – insbesondere Pelletöfen – schaffen diese Werte zum Glück meist spielend, da sie mit Filtertechnik und optimierter Verbrennung arbeiten.

Für besonders emissionsarme Geräte gibt es sogar extra Bonus (dazu gleich mehr). Unterm Strich kann man sagen: Moderne Pelletöfen sind deutlich effizienter und sauberer als das nostalgische Großvater-Öfchen in der Gartenlaube. Wer also nicht nur gemütlich, sondern auch umweltbewusst heizen will, sollte auf aktuelle Technik setzen – und wird dafür auch mit Förderung belohnt.

BAFA-Förderung: Welche Öfen bekommen Geld vom Staat?

Kommen wir zum Kern der Sache: Welche Kaminöfen werden vom BAFA gefördert und was sind die Bedingungen? Die schlechte Nachricht vorweg: Ihr einfacher Kaminofen für’s gelegentliche Sonntagsfeuer fällt leider durchs Raster – gefördert werden ausschließlich Pelletöfen mit Wassertasche, die in die Heizungsanlage eingebunden sind. Es handelt sich nämlich um Förderung im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)“. Ziel der Sache: alte, weniger effiziente Heizungen durch erneuerbare Energie zu ersetzen oder zu ergänzen. Ein frei stehender Holzofen, der nur ein Zimmer heizt, zählt da nicht.

Voraussetzungen im Überblick:

  • Pellet-Ofen mit Wassertasche
  • Automatische Beschickung
  • Mindestens 5 kW Leistung
  • Hoher Wirkungsgrad (über 90 %)
  • Niedrige Emissionen (Staub, CO)
  • Hydraulischer Abgleich erforderlich
  • Gebäudebestand, mind. 5 Jahre alt

Wichtig: Antrag immer vor Einbau stellen! Der Antrag läuft online, zuständig ist die KfW in Zusammenarbeit mit dem BAFA. Erst Antrag, dann Ofen bestellen – sonst keine Förderung.

Wie viel Förderung gibt es?

  • Basisförderung: 30 %
  • Emissionsbonus: 2.500 €
  • Klimabonus (bei Heizungstausch): +20 %
  • Einkommensbonus (bis 40.000 € Einkommen): +30 %
  • Maximal: 70 % + 2.500 € Zuschuss möglich

Ein Beispiel: Ofen + Einbau = 10.000 €. Mit Basisförderung (30 %) zahlen Sie nur 7.000 €. Mit Klimabonus (50 %) sinkt der Eigenanteil auf 5.000 €. Mit allen Boni wären sogar nur 500 € selbst zu zahlen.

Tipp: Alternativ können bis zu 20 % steuerlich abgesetzt werden – über 3 Jahre verteilt. Nicht ganz so lukrativ, aber immerhin eine Option.

Gewerbliche Nutzung

Auch Unternehmen oder gemeinnützige Einrichtungen können Förderungen beantragen. Die technischen Vorgaben sind ähnlich. Die Zuschüsse berechnen sich teils anders (z. B. pro Fläche), aber auch hier gilt: Saubere, effiziente Pellet- oder Holzheiztechnik wird unterstützt.

Lohnt sich das nun – oder kann das weg?

Wenn Sie einfach nur einen gemütlichen Holzofen für ab und zu suchen: Nein, keine Förderung – aber trotzdem schön fürs Herz. Wenn Sie hingegen Ihre Heizung modernisieren oder Pellets als zentrale Wärmequelle nutzen wollen: Ja, dann lohnt sich die BAFA-Förderung auf ganzer Linie!

Mit Zuschüssen von bis zu 70 %, geringerem CO₂-Ausstoß und laufenden Ersparnissen beim Heizen ist der Pelletofen mit Wassertasche mehr als nur ein Wärmespender – er ist eine Investition in die Zukunft.

Und wenn dabei noch das Flammenspiel die Seele wärmt – umso besser. 🔥💶

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