Das Kaminofen-ABC - Wichtige Begriffe verständlich erklärt - ofenerlebnis.de

Das Kaminofen-ABC: Wichtige Begriffe verständlich erklärt

Kaminöfen und Pelletöfen liegen im Trend – doch wer neu in die Welt des knisternden Feuers einsteigt, stolpert schnell über eine Menge Fachbegriffe. Was bedeuten Begriffe wie Brennraum, Primärluft oder BImSchV? Keine Sorge: In diesem Artikel erklären wir die wichtigsten Begriffe rund um Kaminöfen in klarer, alltäglicher Sprache. Sie erhalten dabei einen Mix aus technischem Hintergrundwissen und praktischen Erklärungen. So können auch interessierte Laien und potenzielle Ofenliebhaber (z. B. Eigenheimbesitzer oder Modernisierer) gut mitreden. Lehnen Sie sich zurück und tauchen Sie ein in unser kleines Kaminofen-ABC!

Grundaufbau eines Kaminofens

Bevor wir ins Detail gehen, schauen wir uns den Grundaufbau eines Kaminofens an. Ein klassischer Kaminofen besteht aus einem metallenen Ofenkorpus mit einem Brennraum im Inneren, einer Fronttür mit Sichtscheibe aus Spezialglas, und darunter oft einem Aschekasten. Oben am Ofen befindet sich der Anschluss für das Ofenrohr (auch Abgasrohr genannt), das in den Schornstein führt. Diese Bauteile arbeiten zusammen, um aus Holz gemütliche Wärme zu zaubern.

  • Brennraum (Feuerraum): Das ist das „Herz“ des Kaminofens – die Kammer, in der das Feuer brennt. Hier herrschen die höchsten Temperaturen (oft über 1000 °C). Damit der Ofen diese Hitze aushält, ist der Brennraum mit feuerfestem Material ausgekleidet, zum Beispiel Schamottsteinen oder Vermiculite-Platten. Diese Auskleidung schützt den Ofenstahl und speichert Wärme. Ein gut gestalteter Brennraum sorgt dafür, dass das Holz sauber und effizient verbrennt. Übrigens: Moderne Öfen haben oben im Brennraum häufig eine Prallplatte (Rauchumlenkplatte). Diese Platte lenkt die Flamme und heißen Gase ein Stück nach vorn oder zur Seite, verlängert den Weg der Abgase im Ofen und sorgt so dafür, dass mehr Wärme im Ofen bleibt, anstatt sofort durch den Schornstein zu entweichen.
  • Sichtscheibe: Die meisten Kaminöfen haben vorne eine große Glaskeramik-Scheibe, durch die man das Feuer beobachten kann. Dieses Ofenglas hält der Hitze stand und ermöglicht den Blick auf die Flammen – das macht ja den besonderen Charme eines Kaminofens aus. Damit durch die geschlossene Tür kein Rauch entweicht und die Verbrennungsluft kontrolliert bleibt, ist die Tür ringsum mit Dichtungen versehen. Diese hitzebeständigen Schnurdichtungen (meist aus Glasfaser) sorgen dafür, dass der Ofen bei geschlossener Tür weitgehend luftdicht ist. So kann man die Luftzufuhr über die vorgesehenen Regler genau steuern. Tipp: Achten Sie darauf, die Tür während des Betriebs immer gut zu schließen – und prüfen Sie die Dichtungen alle paar Jahre. Wenn die Türdichtung hart oder undicht wird, kann Falschluft eintreten (ungewollte Luft, die durch undichte Stellen einströmt). Falschluft stört die Verbrennung, da der Ofen dann „Nebenluft“ zieht, und sie kann den Wirkungsgrad verschlechtern. Zum Glück lassen sich ausgeleierte Dichtungen leicht ersetzen, damit Ihr Ofen wieder dicht und sicher schließt.
  • Aschekasten: Unter dem Brennraum befindet sich bei vielen Öfen ein herausnehmbarer Aschekasten (Aschelade). Durch den Rost im Boden des Feuerraums fallen die Aschereste nach unten in diesen Kasten. Das ist praktisch, weil man die erkaltete Asche so bequem entsorgen kann, ohne sie aus dem Brennraum herauskehren zu müssen. Wichtig ist, den Aschekasten regelmäßig zu leeren – aber bitte nur im kalten Zustand! Ein übervoller Aschekasten kann den Luftstrom von unten blockieren und das Feuer „ersticken“. Außerdem erhöht zu viel Asche im Ofen die Gefahr, dass beim Öffnen der Tür Asche herausfällt. Idealerweise lassen Sie immer eine dünne Ascheschicht im Brennraum zurück, denn ein kleiner Ascheteppich auf dem Rost kann sogar nützlich sein: Er schützt den Rost vor direkter Hitze und sammelt Glut, die das nächste Holz leichter entzündet.
  • Ofenrohr (Abgasrohr): Das Ofenrohr ist das meist aus Stahl gefertigte Rohr, das den Kaminofen mit dem Schornstein verbindet. Durch dieses Rohr ziehen die heißen Abgase vom Ofen in den Schornstein. Ofenrohre werden oft auch Rauchrohr oder Abgasrohr genannt. Sie sind hitzebeständig beschichtet und in verschiedenen Durchmessern und Winkeln erhältlich, je nach Ofenmodell und baulicher Gegebenheit. An der Wand bzw. am Schornstein führt das Ofenrohr in das Wandfuttereine Öffnung, die den Übergang zum Schornsteinschacht bildet. Die Verbindungen am Ofenrohr sollten dicht sitzen, damit kein Rauch ins Zimmer austritt. Im Betrieb wird dieses Rohr sehr heiß, weswegen ein Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien eingehalten werden muss. Auch sollte man es gelegentlich reinigen (das übernimmt oft der Schornsteinfeger bei der jährlichen Wartung), denn Ruß und Flugasche können sich darin ablagern.

Jetzt, da wir den grundsätzlichen Aufbau kennen, können wir uns den „unsichtbaren“ Helfern im Ofen widmen – der Luftzufuhr und Verbrennungstechnik.

Die richtige Luftzufuhr: Primär-, Sekundär- und Tertiärluft

Feuer braucht Luft zum Atmen. Deshalb haben Kaminöfen verschiedene Luftzufuhr-Systeme, um das Feuer bestmöglich zu unterstützen. Von Primärluft über Sekundärluft bis hin zur Tertiärluftjeder dieser Luftströme spielt eine besondere Rolle für den Abbrand im Ofen. Schauen wir uns an, was es damit auf sich hat.

Primärluft: Als Primärluft bezeichnet man die sauerstoffreiche Frischluft, die von unten an das Brennmaterial geführt wird. Bei den meisten Kaminöfen strömt diese Luft durch den Ascherost direkt in die Glut und Flammen. Deshalb nennt man sie umgangssprachlich auch Unterluft. Die Primärluft unterstützt vor allem das Anzünden und das Aufflammen des Holzes in der Startphase. Wenn Sie den Ofen anfeuern, sollten alle Luftregler – vor allem der Primärluft-Schieber – geöffnet sein. Dadurch bekommt das Feuer maximal Sauerstoff von unten und das Holz entzündet sich schneller. Viele Öfen haben unten an der Tür oder unterhalb des Aschekastens einen Schieberegler oder Drehknopf, mit dem man die Primärluftzufuhr einstellen kann. In der Anheizphase steht dieser Regler offen. Ist das Feuer allerdings einmal richtig in Gang gekommen (nach einigen Minuten, wenn ein kräftiges Flammenspiel und eine heiße Glut vorhanden sind), wird die Primärluft meist wieder gedrosselt oder ganz geschlossen. Warum? Weil zu viel Unterluft im weiteren Verlauf dazu führen kann, dass das Holz zu schnell und heiß abbrennt – es entstehen dann sehr viele Holzgase auf einmal, die nicht vollständig verbrennen. Das kann einerseits den Ofen überhitzen und andererseits Russpartikel und unverbrannte Gase durch den Schornstein jagen. Kurz gesagt: Primärluft ist der Turbo für den Start, aber danach sollte sie reduziert werden, damit das Feuer effizient und kontrolliert weiterbrennt.

(Exkurs: Raumluftabhängig vs. raumluftunabhängig)Die meisten Kaminöfen ziehen ihre Verbrennungsluft aus dem Aufstellraum, das heißt, sie nutzen die Luft im Wohnzimmer (raumluftabhängig). Es gibt allerdings spezielle Modelle, die externe Verbrennungsluft von draußen zuführen. Diese nennt man raumluftunabhängige Kaminöfen (oft mit RLU abgekürzt). Sie besitzen einen zusätzlichen Luftstutzen, an den ein Zuluftrohr angeschlossen wird, um Frischluft von außen direkt in den Ofen zu leiten. Das ist besonders in sehr gut gedämmten, dichten Häusern mit Lüftungsanlagen sinnvoll (dazu später mehr beim Thema Unterdruck). Für solche Öfen ist eine besondere Zulassung (vom Deutschen Institut für Bautechnik, DIBt) erforderlich, die bestätigt, dass der Ofen im Betrieb wirklich dicht ist und keine Raumluft zieht. Im Betrieb eines RLU-Ofens merkt der Nutzer kaum einen Unterschied – er muss lediglich bei der Installation für die Außenluftzufuhr sorgen. Vorteil: Die warme Raumluft wird nicht nach draußen gesaugt, und es besteht weniger Risiko, dass der Ofen mit einer laufenden Küchenabzugshaube in Konflikt gerät.

Sekundärluft: Nachdem das Feuer dank der Primärluft gezündet hat, übernimmt die Sekundärluft die Hauptarbeit bei der Verbrennung. Sekundärluft ist ein vorgewärmter Luftstrom, der dem Feuer von oben zugeführt wird – daher spricht man auch von Oberluft. Diese Luft strömt meist an der Rückwand des Ofens nach oben und tritt im oberen Bereich der Brennkammer aus kleinen Öffnungen aus. Oft wird sie zuvor durch Hohlräume im Ofen geleitet und dabei an den heißen Brennraumwänden aufgeheizt, bevor sie in die Flammen eintritt. Warum das Ganze? Die Sekundärluft sorgt für eine hohe, gleichmäßige Verbrennungstemperatur, indem sie dem Feuer kontinuierlich Sauerstoff zuführt, nachdem die Startphase abgeschlossen ist. Im Gegensatz zur Primärluft, die man nach dem Anheizen drosselt, sollte die Sekundärluft während des gesamten Abbrandes immer geöffnet bleibenzumindest ein Stück weit. Viele Öfen haben oben über der Scheibe oder seitlich einen Regler für die Sekundärluft. Wenn man diesen Regler komplett schließen würde, bekäme das Feuer von oben keinen Nachschub an Sauerstoff mehr und würde langsam ersticken oder nur noch schwelen. Eine solche unvollständige Verbrennung führt zu Ruß, Teerablagerungen und unangenehmen Abgasen. Man erkennt sie zum Beispiel daran, dass die Flammen dunkel und rußig werden und die Sichtscheibe schnell verrußt. Daher gilt: Sekundärluft nie ganz abdrehen! Im Betrieb justiert man die Oberluft so, dass ein lebendiges, sauberes Flammenbild zu sehen ist. Ein Zuviel an Sekundärluft ist übrigens auch nicht ideal – es würde den Brennraum zu stark abkühlen, was die Verbrennung wiederum verschlechtern kann. Aber keine Sorge: Mit ein bisschen Übung finden Sie schnell das richtige Mittelmaß. Moderne Kaminöfen machen es dem Nutzer leichter, indem sie oft eine Einhebel-Steuerung haben: Mit nur einem Regler werden beide Luftzufuhren (Primär und Sekundär) gleichzeitig in einem sinnvollen Verhältnis verstellt. So muss man nicht mit zwei Hebeln hantieren und vermeidet Fehlbedienungen.

Scheibenspülung: Im Zusammenhang mit der Sekundärluft hört man auch den Begriff Scheibenspülung. Damit ist kein Scheibenwischer für den Ofen gemeint, sondern ein cleveres Luftsystem: Ein Teil der Sekundärluft strömt gezielt an der Innenseite der Glascheibe entlang nach unten. Dieser Luftstrom bildet eine unsichtbare Schutzschicht und verhindert, dass sich Ruß und Rauchpartikel so leicht an der heißen Scheibe ablagern. Die Scheibe bleibt also länger klar – man kann ungestört das Flammenspiel genießen, ohne ständig schwarz verrußtes Glas putzen zu müssen. Wichtig: Die Scheibenspülung funktioniert nur optimal, wenn der Ofen auch korrekt betrieben wird. Wer etwa dauerhaft mit stark gedrosselter Luft oder feuchtem Holz heizt, wird trotzdem eine rußige Scheibe bekommen (weil dann die Abbrandtemperatur zu niedrig ist und viel Ruß entsteht). Die Scheibenspülung ist also eine Hilfe für eine saubere Scheibe, aber kein Zauberschutz – gelegentliches Reinigen der Ofenscheibe gehört dennoch zur Ofenpflege (mehr dazu im Abschnitt Wartung). Insgesamt zeigt dieses System aber schön, wie Sekundärluft gleichzeitig für bessere Verbrennung und für Komfort (klare Sichtscheibe) sorgt.

Tertiärluft: Einige moderne Kaminöfen verfügen zusätzlich über eine Tertiärluft. Das ist gewissermaßen der „dritte Luftstrom“ im Bunde. Tertiärluft wird oft im hinteren Bereich der Brennkammer eingeblasen, etwas oberhalb des Hauptfeuers (typisch um die 20–30 cm über dem Rost). Diese Luft ist ebenfalls vorgewärmt und kommt durch kleine Düsen oder Löcher in der Rückwand oder an der Decke des Brennraums ins Feuer. Aber wozu das Ganze? Die Tertiärluft sorgt dafür, dass unverbrannte Holzgase, die weiter oben im Ofen aufsteigen, nochmals zusätzlichen Sauerstoff bekommen und nahezu vollständig verbrennen. Man kann es sich wie eine Nachverbrennung vorstellen: Alles, was die Sekundärluft noch nicht verbrannt hat, wird von der Tertiärluft „erwischt“. Dadurch steigt der Anteil der tatsächlich verbrannten Stoffe, was Emissionen reduziert und den Wirkungsgrad erhöht. In einigen Produktbeschreibungen liest man in diesem Zusammenhang Begriffe wie Clean Burn oder Triple Air System. Damit ist genau dieses mehrstufige Luftzufuhr-Prinzip gemeint. Tertiärluft ist meist nicht vom Benutzer regelbar – das System ist so konstruiert, dass bei bestimmten Temperaturen oder Zugverhältnissen automatisch Luft einströmt. Nicht jeder Ofen hat Tertiärluft, aber die, die sie besitzen, können oft besonders sauber und effizient heizen. Letztlich hilft diese dritte Luftzufuhr dabei, die Feinstaub- und Schadstoffemissionen weiter zu senken, weil sie verbleibende Brenngase „nachverbrennt“. Für den Nutzer passiert dies im Verborgenen – Sie merken eigentlich nur, dass weniger Rauch aus dem Schornstein kommt und sich weniger Ruß im Ofen absetzt.

Zum Abschluss dieses Kapitels noch ein Hinweis: Pelletofen vs. KaminofenWährend wir hier hauptsächlich vom klassischen, mit Holzscheiten befeuerten Kaminofen sprechen, fragen Sie sich vielleicht: „Wie ist das beim Pelletofen?“ Interessanterweise arbeiten Pelletöfen nach ähnlichen Grundprinzipien, aber vollautomatisch. Ein Pelletofen hat ebenfalls einen Brennraum und benötigt Luft für die Verbrennung – allerdings regelt hier ein Gebläse und eine Steuerung die Luftzufuhr elektronisch. Es gibt also keinen Hebel, den man von Hand bedient; stattdessen messen Sensoren die Abgastemperatur und der Ofen steuert die Luftmenge optimal selbst. Auch haben viele Pelletöfen so etwas wie Primär- und Sekundärluft, nur dass Sie es als Nutzer kaum mitbekommen, weil das Gerät die Verbrennung intern optimiert. Die Glasscheibe eines Pelletofens bleibt durch ein Luftleit-System ebenfalls möglichst sauber (Scheibenspülung), und die Asche fällt in einen kleinen Aschekasten. Am Ende gelten viele der folgenden Begriffe – Wirkungsgrad, Feinstaub, BImSchV etc. – genauso für Pelletöfen. Wo es Unterschiede gibt, weisen wir darauf hin.

Wirkungsgrad: Wie effizient ist ein Kaminofen?

Eines der wichtigsten Leistungsmerkmale eines Ofens ist der Wirkungsgrad. Doch was bedeutet dieser Wert? Vereinfacht gesagt: Der Wirkungsgrad gibt an, wie viel Prozent der im Holz gespeicherten Energie tatsächlich in Wärme im Raum umgewandelt wird. Kein Ofen kann 100 % der Energie nutzen – es geht immer etwas als ungenutzte Wärme durch den Schornstein verloren. Aber je höher der Wirkungsgrad, desto effizienter arbeitet der Ofen.

Bei modernen Kaminöfen liegt der Wirkungsgrad oft bei 70–85 %. Das heißt, von der Energie des verbrannten Holzes werden rund drei Viertel (oder mehr) in Hauswärme umgesetzt. Ältere Öfen oder offene Kamine haben teils nur 30–50 % – dort geht also sehr viel Wärme als heiße Luft direkt zum Schornstein hinaus. Ein hoher Wirkungsgrad ist natürlich wünschenswert: Man braucht weniger Holz für die gleiche Heizleistung, spart Kosten und schont die Umwelt, weil weniger unverbrannte Partikel übrigbleiben.

Wovon hängt der Wirkungsgrad ab? Zum einen von der Technik des Ofens: Konstruktionsmerkmale wie Zugumlenkungen, Sekundär- und Tertiärluftsysteme oder katalytische Elemente tragen dazu bei, dass die Verbrennung möglichst vollständig abläuft. Auch spezielle Wärmetauscher oder Speichermassen (z. B. Specksteine am Ofen) können die Wärme besser nutzen. Zum anderen spielt das Betriebsverhalten eine große Rolle: Nur ein richtig betriebener Ofen erreicht seinen optimalen Wirkungsgrad. Das heißt konkret: trockenes, geeignetes Brennholz verwenden, die Luftzufuhr richtig einstellen und den Ofen nicht im „Dauer-Sparbetrieb“ mit minimaler Luft laufen lassen. Wenn Sie etwa feuchtes Holz verbrennen, geht viel Energie fürs Verdampfen des Wassers verloren – der Wirkungsgrad sinkt drastisch und es entstehen mehr Schadstoffe. Oder wenn Sie den Ofen überladen und dann die Luftzufuhr zu stark drosseln, haben Sie eine schwelende Masse Holz, die nicht effizient brennt.

Viele Hersteller geben den Wirkungsgrad in Prozent auf dem Typenschild oder in der Betriebsanleitung an. Dieser Wert wird im Labor ermittelt (bei Nennleistung und optimaler Holzfeuchte). In der Praxis kann er etwas variieren. Dennoch ist er ein guter Vergleichswert zwischen verschiedenen Modellen. Pelletöfen punkten übrigens oft mit sehr hohen Wirkungsgraden um 90 %, da die Verbrennung dort sehr kontrolliert abläuft. Aber auch hochwertige Scheitholz-Kaminöfen erreichen heute über 80 % Wirkungsgrad, was vor einigen Jahrzehnten noch kaum denkbar war.

Ein guter Wirkungsgrad bedeutet übrigens nicht nur „Holz sparen“, sondern auch weniger Emissionen: Wenn fast das gesamte Holz verbrannt wird, bleiben weniger Schadstoffe übrig. Das führt uns zum nächsten wichtigen Thema – Feinstaub und wie man ihn reduzieren kann.

Feinstaub und Feinstaubfilter: Saubere Luft trotz Holzfeuer

Beim Verbrennen von Holz entstehen zwangsläufig Emissionenvor allem Feinstaub (also sehr kleine Ruß- und Aschepartikel) und Gase wie Kohlenmonoxid (CO). In Zeiten, in denen Luftreinhaltung großgeschrieben wird, stehen Kaminöfen deshalb manchmal in der Kritik. Tatsächlich tragen alte oder unsachgemäß betriebene Öfen zur Feinstaubbelastung bei. Aber die gute Nachricht ist: Mit moderner Technik und richtigem Heizen lässt sich der Rauch deutlich sauberer machen.

Feinstaub erkennt man mit bloßem Auge kaum, da die Partikel so winzig sind. Im Abgas eines Ofens zeigen sie sich als grauer Rauch oder feine schwebende Asche. Diese Partikel können, wenn sie in größeren Mengen in die Atemluft gelangen, gesundheitsschädlich sein (sie dringen tief in die Lunge ein). Deshalb gibt es strenge gesetzliche Grenzwerte (dazu im Abschnitt BImSchV mehr). Moderne Kaminöfen versuchen, Feinstaub schon bei der Verbrennung gar nicht erst entstehen zu lassen – zum Beispiel durch hohe Temperaturen und ausreichend Luft (Stichwort Tertiärluft und saubere, vollständige Verbrennung). Wenn das Holz nahezu vollständig verbrennt, bleiben hauptsächlich Kohlendioxid (CO₂) und Wasserdampf übrig, und nur sehr wenig Ruß. Eine gelblich-klare Flamme ohne allzu viel sichtbaren Rauch ist ein Zeichen dafür, dass der Ofen gerade recht sauber verbrennt.

Feinstaubfilter: Trotzdem kann es erforderlich oder gewünscht sein, die Emissionen eines Kaminofens noch weiter zu senken. Hier kommen Feinstaubfilter ins Spiel. Ein Feinstaubfilter für Kaminöfen ist ein Zusatzgerät, das in der Abgasstrecke – meist im Ofenrohr oder Schornstein – installiert wird. Sein Ziel ist, die kleinen Partikel aus dem Rauch abzufangen, bevor dieser aus dem Schornstein austritt. Wie schafft man das? Es gibt verschiedene Techniken, aber verbreitet sind elektrostatische Filter. Dabei wird mittels Hochspannung ein elektrisches Feld erzeugt, das die Partikel auflädt und an Sammelflächen haften lässt (ganz ähnlich wie ein Staubmagnet). Die Partikel bleiben dann im Filter kleben, und wesentlich weniger Feinstaub gelangt nach draußen. Solche Filter können über 80–90 % des Staubs abscheiden, wenn sie richtig betrieben werden.

Feinstaubfilter können nachgerüstet werden – was gerade für ältere Öfen interessant ist, die die aktuellen Grenzwerte nicht einhalten. Anstatt gleich den ganzen Ofen auszutauschen, kann man also einen Partikelfilter einbauen lassen. Allerdings haben diese Filter auch ihre Tücken: Sie brauchen Strom (für die Elektronik) und funktionieren nur bei ausreichend hohen Abgastemperaturen gut. Außerdem müssen sie regelmäßig gereinigt werden, weil sich der aufgefangene Ruß sonst absetzt und den Durchzug behindern kann. Das Reinigen übernimmt oft der Schornsteinfeger bei der Wartung (es gibt z. B. Filter mit Abstreifmechanismen oder solche, die der Schornsteinfeger manuell ausbürstet).

Für neuere Kaminöfen ist ein Feinstaubfilter in der Regel nicht nötig, da sie von Haus aus die Grenzwerte einhalten. Einige High-Tech-Modelle haben aber bereits integrierte Filter- oder Katalysatorsysteme, um nochmals extra sauber zu sein. Pelletöfen beispielsweise erzeugen durch die optimierte Verbrennung ohnehin viel weniger Feinstaub als ein herkömmlicher Holzofen – sie erreichen oft problemlos die Normen ohne Zusatzfilter.

Auch als Nutzer können Sie viel tun, um Feinstaub zu minimieren: trockenes, geeignetes Holz verbrennen (keine lackierten Abfälle oder Ähnliches!), für gute Luftzufuhr sorgen, und den Ofen nicht ständig im kleinen Glimmbrand betreiben. Ein helles, lebhaftes Feuer ist meist sauberer als ein vor sich hin schwelendes. Wenn Sie all das beachten, trägt Ihr Kaminofen nur minimal zur Feinstaubbelastung bei – und die Gemütlichkeit bleibt trotzdem maximal.

Schornsteinzug, Ofenrohr und Unterdruck – so funktioniert der Abzug

Ein Kaminofen kann noch so toll sein – ohne Schornstein läuft gar nichts. Der Schornstein (inklusive dem Ofenrohr) ist das „Abgussystem“ für den Rauch und funktioniert nach einem einfachen physikalischen Prinzip: warmer Rauch zieht nach oben. Dieses nach oben Steigen erzeugt im Schornstein einen Unterdruck (eine Sogwirkung), den man als Schornsteinzug bezeichnet. Aber was heißt das konkret, und warum ist es so wichtig?

Schornsteinzug (Kaminzug): Stellen Sie sich den Schornstein als eine Art Motor vor, der den ganzen Verbrennungsprozess unterstützt. Durch das Feuer im Brennraum erwärmen sich die Gase; warme Luft hat eine geringere Dichte und steigt deshalb nach oben. Im senkrechten Schornstein beschleunigt dieser Auftrieb die Abgase nach draußen. Dadurch entsteht im Ofen und im Ofenrohr ein leichter Unterdruck, weil ja die Luft-/Gasmenge nach oben weggezogen wird. Dieser Unterdruck saugt automatisch neue Verbrennungsluft in den Ofen – im Prinzip wird also durch den Zug ständig Frischluft ins Feuer nachgeliefert, solange die Luftöffnungen geöffnet sind. Ein guter Schornsteinzug ist unverzichtbar für einen zuverlässigen Abbrand: Er sorgt dafür, dass kein Rauch in den Wohnraum drückt und das Feuer genügend Sauerstoff bekommt. Die Stärke des Zuges hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel von der Schornsteinhöhe (je höher, desto mehr Zug in der Regel), vom Querschnitt und vom Temperaturunterschied zwischen Abgas und Außenluft. Auch das Wetter spielt hinein – an kalten Tagen zieht ein warmer Schornstein kräftiger, während bei mildem Wetter oder tiefem Luftdruck der Zug schwächer sein kann.

Probleme entstehen, wenn der Zug zu schwach oder zu stark ist. Bei zu schwachem Zug (z. B. einem sehr kurzen oder kalten Schornstein, oder ungünstigen Windverhältnissen) kann es passieren, dass beim Anzünden der Rauch nicht zügig genug abzieht – er drückt dann ins Zimmer (das nennt man umgangssprachlich „der Ofen zieht nicht“). Abhilfe schafft hier z. B. ein angelehnter Ofentür-Trick beim Anfeuern (um mehr Luft reinzulassen), ein Anzündholz-„Turbo“ ganz oben im Brennraum (um den Schornstein schnell zu erhitzen), oder letztlich bauliche Maßnahmen wie ein Zugverstärker am Schornsteinkopf. Zu starker Zug kommt seltener vor, kann aber auch ungünstig sein: Dann verbrennt das Holz sehr schnell, der Ofen wird vielleicht zu heiß und die Wärme rauscht zum Schornstein hinaus, bevor sie im Raum ankommt. In solchen Fällen installiert man manchmal einen Zugbegrenzer (eine Art Klappe, die bei Über-Unterdruck automatisch etwas Nebenluft in den Schornstein lässt, um den Sog zu reduzieren) oder man nutzt eine manuelle Drosselklappe im Ofenrohr. Eine Drosselklappe ist ein kleiner Drehschieber im Rohr, mit dem man den Querschnitt verengen kann – quasi ein „Handbremse“, um den Kaminzug etwas einzubremsen. Wichtig: Wer eine Drosselklappe hat, sollte diese nur sparsam einsetzen und niemals komplett schließen, solange Feuer brennt – sonst droht Rauchgasrückstau und im schlimmsten Fall eine Verpuffung! Sie dient eher dazu, bei sehr starkem Zug den Abbrand etwas zu zähmen.

Unterdruck im Wohnraum: Apropos Unterdruck – bisher sprachen wir vom Unterdruck im Schornstein, der erwünscht ist. Es gibt aber auch Unterdruck dort, wo er nicht sein soll: im Aufstellraum des Ofens. In modernen, sehr dichten Häusern mit Lüftungsanlagen oder leistungsstarken Dunstabzugshauben kann es passieren, dass diese Anlagen im Haus einen Unterdruck erzeugen (sie ziehen Luft nach draußen ab, ohne dass genug nachströmt). Wenn gleichzeitig ein Kaminofen in Betrieb ist, kann das gefährlich werden: Der Unterdruck im Raum könnte dann Rauchgase aus dem Ofen herausziehen, selbst bei geschlossener Tür, insbesondere wenn die Dichtungen nicht 100 % schließen. Im schlimmsten Fall gelangt Kohlenmonoxid in den Wohnraum. Um das zu verhindern, gibt es mehrere Lösungen: Eine ist, wie oben erwähnt, ein raumluftunabhängiger Ofen mit Außenluftanschluss, sodass die Verbrennung nicht vom Raumluftdruck beeinflusst wird. Eine andere Möglichkeit sind Sicherheitseinrichtungen wie ein Unterdruckwächter oder ein Fensterkontaktschalter. Ein Unterdruckwächter misst den Druck und würde den Kaminofen bzw. die Abluftanlage abschalten, falls kritischer Unterdruck entsteht. Ein Fensterkontaktschalter sorgt beispielsweise dafür, dass die Dunstabzugshaube nur läuft, wenn ein bestimmtes Fenster geöffnet ist (damit ausreichend Frischluft nachströmt und kein Unterdruck entsteht). Als Faustregel: Wenn Sie einen Kaminofen betreiben und im Haus eine Küchenabluft oder Wohnraumlüftung vorhanden ist, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Schornsteinfeger. Dieser berät, ob zusätzliche Sicherungen nötig sind. Sicherheit geht vor – und zum Glück gibt es für fast jedes potenzielle Problem eine technische Lösung.

Zusammengefasst ist der Schornsteinzug der entscheidende Faktor dafür, dass Ihr Ofen „atmen“ kann. Ein guter Zug = zufriedenes Feuer, schlechter Zug = mürrisches Feuer. Mit dem richtigen Schornstein, passendem Ofenrohr und etwas Beachtung der Hausbelüftung steht dem ungestörten Kaminvergnügen aber nichts im Wege.

Rechtliche Grundlagen: BImSchV und Zulassung

Natürlich kommt in Deutschland auch bei Kaminöfen die Bürokratie nicht zu kurz – aber in diesem Fall dient sie einem guten Zweck, nämlich dem Umweltschutz. Hier fallen zwei Begriffe besonders ins Gewicht: die BImSchV und die Zulassung von Öfen. Was steckt dahinter?

BImSchV (Bundes-Immissionsschutzverordnung): Hinter diesem Zungenbrecher verbirgt sich die maßgebliche Verordnung, die Emissionsgrenzwerte für Kleinfeuerungsanlagen – also auch Kaminöfen und Pelletöfen – festlegt. Man spricht konkret von der 1. BImSchV, der „Ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes“. Diese Verordnung regelt, wie viel Feinstaub und wie viel Kohlenmonoxid ein Ofen maximal ausstoßen darf, und sie schreibt auch einen Mindestwirkungsgrad vor. Warum das Ganze? Weil bundesweit die Luft sauberer werden soll und alte, rußige Öfen nach und nach aus dem Verkehr gezogen werden. Die BImSchV kennt zwei Stufen mit unterschiedlichen Grenzwerten: Stufe 1 galt seit 2010 für neu gebaute Öfen, und seit 2015 ist Stufe 2 in Kraft, die noch strenger ist. In Zahlen heißt das zum Beispiel: Ein moderner Ofen darf nur noch 0,15 g Feinstaub pro Kubikmeter Abgas erzeugen und 4 g CO pro Kubikmeterdas sind ziemlich niedrige Werte, die aber die meisten aktuellen Geräte einhalten.

Was bedeutet das für Sie als Ofenbesitzer? Alle neuen Öfen, die Sie heute kaufen können, erfüllen in der Regel die Stufe-2-Grenzwerte der BImSchV. Auf dem Typenschild oder in der Anleitung finden Sie oft einen Hinweis wie „BImSchV Stufe 2 erfüllt“. Falls Sie noch einen sehr alten Ofen besitzen (Baujahr vor 2010), ist es möglich, dass dieser die heutigen Grenzwerte nicht einhält. Die Verordnung hat Übergangsfristen festgelegt: Ältere Geräte mussten je nach Alter bis Ende 2014, 2017, 2020 oder spätestens 31.12.2024 nachgerüstet oder außer Betrieb genommen werden. Der Stichtag Ende 2024 betraf alle Öfen, die zwischen 1995 und 2010 in Betrieb gingen. Diese mussten entweder nachweislich sauber genug sein oder stillgelegt/ersetzt werden. Ab 2025 dürfen also nur noch Öfen betrieben werden, die die geforderten Emissionswerte erfüllen – entweder weil sie von Natur aus so konstruiert sind, oder weil sie einen Filter nachgerüstet haben. Keine Panik: Ihr bevollmächtigter Schornsteinfeger kennt diese Regelungen genau. Er überprüft bei seinen regelmäßigen Besuchen (der sogenannten Feuerstättenschau bzw. Messung) die Emissionswerte bzw. die Typenschilder und gibt Ihnen Bescheid, ob Handlungsbedarf besteht. Im Zweifelsfall also einfach beim Schornsteinfeger nachfragen, ob Ihr altes Schätzchen noch betrieben werden darf.

Zulassung eines Kaminofens: Mit Zulassung ist gemeint, dass ein Kaminofen-Modell von offizieller Stelle geprüft und genehmigt ist. Bevor ein Ofen in den Handel kommt, muss er Tests auf einem anerkannten Prüfstand durchlaufen. Dabei werden Sicherheit, Emissionen, Dichtigkeit, Wärmeleistung usw. geprüft – unter anderem natürlich nach den Kriterien der BImSchV und europäischen Normen (z. B. DIN EN 13240 für Kaminöfen). Wenn der Ofen diese Tests besteht, erhält er eine Typenprüfung und darf ein Prüfsiegel tragen. Auf dem Typenschild am Ofen finden Sie dann Angaben wie die Nummer der Prüfzulassung, das Prüfungsinstitut, die erreichte Stufe der BImSchV, die Nennwärmeleistung, Wirkungsgrad, Abgastemperatur und Ähnliches. Für den Endkunden ist das erst mal viel Technik-Chinesisch, aber es hat praktische Relevanz: Nur ein zugelassener Ofen darf in Betrieb genommen werden. Der Schornsteinfeger wird beim Anschlusstermin genau schauen, ob das Gerät den Papieren entspricht und die notwendigen Zulassungen hat. Auch der Anschluss an den Schornstein muss den Vorschriften genügen (Stichwort: Abnahme durch den Schorni). Betreiben Sie keinen selbstgebauten oder nicht zugelassenen Ofen – das wäre nicht nur gefährlich, sondern auch illegal.

Kurz gesagt: Die Zulassung garantiert Ihnen, dass der Ofen gewisse Standards erfüllt. Und die BImSchV sorgt dafür, dass diese Standards bei Emissionen auch eingehalten werden. Beim Kauf sollten Sie daher unbedingt auf die Angaben achten. Seriöse Händler und Hersteller weisen in ihren Produktinfos darauf hin, dass der Ofen „BImSchV 2“ erfüllt. Oft sind dort auch Hinweise wie „§15a B-VG (Österreich)“ oder andere Ländervorschriften erwähnt, was zeigt, dass die Geräte internationale Prüfungen haben. Für Sie daheim bedeutet das: Wenn alles ordnungsgemäß installiert und geprüft ist, können Sie beruhigt einheizen, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.

Übrigens: Selbst wenn Ihr Ofen zulassungstechnisch in Ordnung ist, hängt es auch von der richtigen Bedienung ab, ob Sie wirklich sauber und legal heizen. Wer einen supermodernen Ofen hat, diesen aber falsch füttert (z. B. mit Müll oder feuchtem Holz), kann trotz toller Technik gegen die Immissionsschutz-Regeln verstoßen. Also: Holz nur in zugelassener Form (trocken, naturbelassen) verbrennen und die Tipps des Herstellers befolgen, dann sind Sie auf der sicheren Seite.

Wartung und Pflege: Dichtungen, Asche und Sichtscheibe

Ein Kaminofen ist robust und zuverlässig – dennoch braucht er etwas Pflege, damit er langfristig sicher und effektiv bleibt. Keine Angst, das ist kein großer Aufwand, aber ein paar Punkte sollte man kennen. Schauen wir uns abschließend an, was in Sachen Wartung wichtig ist, und klären dabei noch Begriffe wie Dichtungen und Scheibenspülung im Praxis-Kontext.

Dichtungen überprüfen: Wie bereits beim Aufbau beschrieben, verfügen Tür und oft auch die Scheibe eines Kaminofens über hitzefeste Dichtungen (meist aus Glasfasergeflecht). Diese Türdichtungen sorgen dafür, dass keine falsche Luft in den Brennraum zieht und beim Feuer alles unter Kontrolle bleibt. Mit der Zeit unterliegen Dichtungen einem Verschleiß – sie werden hart, spröde oder flattern sich platt. Ein Anzeichen dafür kann sein, dass Sie die Luftzufuhr ganz zugedreht haben, das Feuer aber trotzdem fröhlich weiterknistert (weil eben durch undichte Stellen Luft nachströmt). Oder Sie bemerken Rußspuren an der Türinnenseite, wo Rauchgase eventuell entweichen. Unsere Empfehlung: Überprüfen Sie einmal pro Heizsaison die Dichtungen. Das geht einfach: Legen Sie ein Blatt Papier in die Türöffnung und schließen Sie die Tür. Lässt sich das Blatt sehr leicht herausziehen, sitzt die Dichtung nicht mehr richtig. In diesem Fall sollte sie erneuert werden. Dichtungssets sind als Ersatzteile erhältlich und der Wechsel ist mit etwas Geschick auch selbst machbar – oft werden sie einfach eingeklebt. Mit neuen Dichtungen arbeitet Ihr Ofen wieder wie am ersten Tag und Sie haben die Verbrennung im Griff.

Asche entsorgen: Leeren Sie regelmäßig den Aschekasten, idealerweise bevor er randvoll ist. Aber warten Sie immer, bis die Asche kalt ist – eine leichtglimmende Kohle kann im Mülleimer fatale Folgen haben! Viele Kaminbesitzer nutzen metallene Ascheeimer mit Deckel, um die Asche sicher zu zwischenzulagern. Kleiner Tipp am Rande: Kalte Holzasche eignet sich übrigens prima als Dünger im Garten in Maßen – sie enthält Mineralien wie Kalium und Kalk. Nur sollte die Asche wirklich ausschließlich von naturbelassenem Holz stammen (keine Kohlebriketts, kein lackiertes Holz etc.). Ansonsten gehört sie in den Restmüll. Lassen Sie außerdem immer ein wenig Asche im Brennraum als Glutbett, wie oben erwähnt. Und achten Sie darauf, den Aschekasten richtig einzuschieben, damit er dicht abschließt und nicht klappert. Ein sauberer Ofen brennt einfach besser – dazu zählt auch, gelegentlich den Brennraum auszukehren (zum Beispiel am Ende der Heizperiode, um Staub und Aschereste zu entfernen).

Sichtscheibe reinigen (trotz Scheibenspülung): Dank der Scheibenspülung bleibt die Ofenscheibe zwar deutlich länger klar, aber vollkommen selbstreinigend ist sie leider nicht. Fast jeder Ofenbesitzer kennt das: Nach etlichen Betriebsstunden bildet sich ein grauer Schleier oder sogar schwarzer Ruß auf der Innenseite der Glasscheibe. Das ist normal, vor allem wenn man oft langsam brennende Flammen hatte. Wie reinigt man die Scheibe am besten? Hier gibt es Spezialreiniger auf Sprühflasche, die Ruß und Teer anlösen – diese funktionieren gut, man sollte aber Handschuhe tragen und gut lüften. Ein altbewährter Hausmittel-Trick: Man nimmt etwas angefeuchtetes Zeitungspapier, tunkt es in die kalte Holzasche und wischt damit über die verrußte Scheibe. Die feine Asche wirkt wie ein mildes Scheuermittel und entfernt erstaunlich gut die Beläge, ohne das Glas zu zerkratzen. Danach mit klarem Wasser oder Glasreiniger nachwischen – schon hat man wieder freien Durchblick. Achtung: Reinigen Sie die Sichtscheibe nur, wenn der Ofen kalt ist! Sonst verdampfen Reiniger sofort oder Sie verbrennen sich die Finger. Sollte Ihre Scheibe trotz Reinigung immer wieder schnell verrußen, überprüfen Sie Ihr Heizverhalten: Möglicherweise geben Sie zu früh zu wenig Luft oder das Holz ist feucht. Eine dauerhaft stark verrußende Scheibe ist ein Indiz, dass die Verbrennung nicht optimal läuft.

Regelmäßige Kontrolle durch den Schornsteinfeger: Ein Wort zur allgemeinen Wartung: In Deutschland ist es Pflicht, dass Kaminöfen und Schornsteine regelmäßig vom Schornsteinfeger begutachtet und gefegt werden. Je nach Nutzungsgrad kommt der „Schorni“ meist ein- bis zweimal im Jahr vorbei. Er entfernt Rußablagerungen im Schornstein (die auch ein Brandrisiko darstellen könnten) und misst gegebenenfalls die Abgaswerte Ihres Ofens. Nehmen Sie diese Besuche ernst – der Fachmann erkennt auch frühzeitig, ob zum Beispiel irgendwo im Ofen Verbindungen undicht sind oder ob sich Versottung im Schornstein bildet (das sind braune, übelriechende Teerflecken infolge zu kalter Abgase). All das trägt dazu bei, dass Ihr Ofen sicher, effizient und legal betrieben wird.

Zu guter Letzt lohnt es sich, ab und zu einen Blick in die Bedienungsanleitung Ihres Kaminofens zu werfen, gerade was Wartung angeht. Dort finden sich oft Hinweise, wie zum Beispiel: Nach X Betriebsstunden Dichtungen prüfen“ oder Prallplatte jährlich auf Risse kontrollieren“. Keine Angst, Ihr Ofen verlangt keine ständige Betreuung – aber ein klein wenig Aufmerksamkeit erhält seine Funktionsfähigkeit über viele Jahre. Dann haben Sie auch auf lange Sicht Freude am Flammenspiel.

Vom Brennraum bis zur BImSchV – wir haben nun einen Rundumschlag durch die wichtigsten Begriffe und Themen rund um den Kaminofen gemacht. Zugegeben, es ist einiges an Fachwissen dabei, aber hoffentlich verständlich verpackt. Schließlich soll der Spaß am eigenen Ofen im Vordergrund stehen und nicht die Verwirrung über Fachchinesisch. Wenn Sie diese Begriffe kennen, können Sie im Gespräch mit dem Ofenbauer oder Schornsteinfeger souverän mitreden und wissen, worauf es ankommt.

Ein moderner Kaminofen ist mehr als nur eine „Feuerkiste“: Er ist ein technisch ausgereiftes Gerät, das mit guter Luftführung, hohem Wirkungsgrad und geprüfter Sicherheit für Wärme und gemütliche Atmosphäre sorgt. Begriffe wie Primärluft, Sekundärluft, Wirkungsgrad oder Feinstaubfilter müssen Sie nicht mehr abschrecken – Sie wissen jetzt, was dahintersteckt. Und sollten Sie einmal unsicher sein, stehen Fachhändler und Schornsteinfeger gerne mit Rat und Tat zur Seite.

In diesem Sinne: Genießen Sie das Flammenspiel, das Knistern des Holzes und die wohlige Wärme! Mit dem erworbenen Wissen können Sie Ihren Kaminofen entspannter bedienen und noch mehr schätzen. Bleibt nur zu sagen: Feuer frei – aber sicher und sauber! 🔥

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