Speicherofen
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Was ist ein Speicherofen?
Ein Speicherofen ist ein Kaminofen, der Wärme nicht nur während des Abbrands abgibt, sondern diese gezielt speichert und zeitverzögert an den Aufstellraum abgibt. Ziel ist eine gleichmäßige Wärmeversorgung über viele Stunden hinweg, statt kurzer, intensiver Heizphasen.
Typische Merkmale eines Speicherofens:
- integrierte Speichermasse im Ofeninneren
- zusätzliche wärmespeichernde Verkleidung
- längere Wärmeabgabe nach dem Erlöschen des Feuers
- geringere Temperaturschwankungen im Raum
Wie funktioniert ein Speicherofen?
Beim Heizen eines Speicherofens wird die entstehende Wärme nicht sofort vollständig an den Raum abgegeben. Stattdessen wird ein Teil der Energie im Ofen gespeichert.
Der Ablauf lässt sich vereinfacht so erklären:
- Beim Verbrennen des Holzes entsteht Wärme.
- Die warme Luft steigt im Ofen nach oben.
- Der Speicherkern nimmt die Wärmeenergie auf.
- Nach dem Abbrand wird die gespeicherte Wärme langsam wieder abgegeben.
Im Unterschied zu klassischen Kaminöfen liegt der Fokus nicht auf schneller Raumaufheizung, sondern auf einer möglichst langen und gleichmäßigen Wärmeabgabe.
Wodurch unterscheidet sich ein Speicherofen von einem normalen Kaminofen?
Der zentrale Unterschied liegt in der Art der Wärmeabgabe.
Ein normaler Kaminofen:
- gibt einen Großteil der Wärme direkt während des Feuers ab
- erzeugt schnell hohe Raumtemperaturen
- kühlt nach dem Abbrand relativ zügig aus
Ein Speicherofen:
- speichert einen Teil der Wärme im Ofen
- gibt diese zeitverzögert ab
- sorgt für eine gleichmäßigere Raumtemperatur über mehrere Stunden
Welche Rolle spielt der Speicherkern?
Der Speicherkern ist das Herzstück eines Speicherofens. Er besteht aus Materialien mit hoher Wärmespeicherfähigkeit und befindet sich meist im oberen Bereich des Ofens, teilweise auch seitlich oder im Boden.
Wichtige Eigenschaften des Speicherkerns:
- nimmt große Mengen Wärme auf
- speichert die thermische Energie
- gibt die Wärme langsam als Strahlungswärme ab
Grundsätzlich gilt:
- Je höher das Gewicht des Speicherkerns, desto größer die Speicherleistung.
Welche Materialien werden für Speicherkern und Verkleidung verwendet?
Für Speicheröfen kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, die sich in Speicherfähigkeit, Gewicht und Optik unterscheiden.
Häufig verwendete Materialien:
- Speckstein
- Sandstein
- Schamotte
- Keramik
- Gusseisen
- Vermiculite
Die Verkleidung besteht oft aus dem gleichen oder einem ähnlichen Material wie der Speicherkern. Sie unterstützt zusätzlich die Wärmespeicherung und beeinflusst gleichzeitig das Erscheinungsbild des Ofens.
Wie lange kann ein Speicherofen Wärme speichern?
Die Dauer der Wärmeabgabe hängt von mehreren Faktoren ab:
- Material und Gewicht der Speichermasse
- Bauweise des Ofens
- Heizverhalten und Holzmenge
Je nach Modell kann ein Speicherofen:
- über viele Stunden hinweg Wärme abgeben
- in bestimmten Ausführungen bis zu 24 Stunden nach dem Abbrand spürbare Wärme liefern
Welche Vorteile bietet ein Speicherofen?
Ein Speicherofen bringt mehrere praktische Vorteile mit sich:
- geringerer Holzverbrauch, da seltener nachgelegt werden muss
- effizientere Nutzung der erzeugten Wärme
- gleichmäßige Raumtemperatur ohne starke Schwankungen
- weniger schnelle Überhitzung des Raums
Für welche Gebäude eignet sich ein Speicherofen?
Speicheröfen passen besonders gut zu gut gedämmten Gebäuden.
Geeignete Gebäudetypen:
- Niedrigenergiehäuser
- Passivhäuser
- modern sanierte Bestandsgebäude
Durch den geringen Wärmeverlust kann die gespeicherte Energie optimal genutzt werden.
Welche Art von Wärme gibt ein Speicherofen ab?
Ein Speicherofen gibt überwiegend Strahlungswärme ab.
Diese Art der Wärme:
- wirkt gleichmäßig im Raum
- erwärmt nicht nur die Luft, sondern auch Wände und Möbel
- wird oft als angenehm und „sanft“ empfunden
Ein bekanntes Vergleichsbild ist die Wärme von aufgeheizten Steinen, die auch Stunden nach dem Sonnenuntergang noch Wärme abgeben.
Worauf sollte man beim Kauf eines Speicherofens achten?
Vor dem Kauf sollten einige Punkte geklärt werden:
- frühzeitige Einbindung des zuständigen Schornsteinfegers
- Prüfung der baulichen Voraussetzungen
- Ermittlung des tatsächlichen Wärmebedarfs
- Berücksichtigung des hohen Gewichts vieler Speicheröfen
Besonders wichtig:
- Bei vorhandener Fußbodenheizung muss die zulässige Flächenlast geprüft werden.
- Die Wahl von Speicherkern und Verkleidung sollte sich an Speicherleistung und persönlichem Geschmack orientieren.