Was bedeutet Wirkungsgrad bei Kaminöfen - ofenerlebnis.de

Was bedeutet Wirkungsgrad bei Kaminöfen?

Ein prasselndes Kaminfeuer an einem kalten Winterabend – das klingt nach Gemütlichkeit pur. Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel der im Holz steckenden Energie tatsächlich in Ihrem Wohnzimmer als wohlige Wärme ankommt und wie viel sprichwörtlich „durch den Schornstein geht“? Genau darum geht es beim Wirkungsgrad eines Kaminofens. Dieser Begriff mag technisch klingen, hat aber sehr praktische Auswirkungen darauf, wie effizient Ihr Ofen heizt – und damit auf Ihr Wohlbefinden, die Umwelt und Ihren Geldbeutel.

In diesem Artikel erfahren Sie, was der Wirkungsgrad eines Kaminofens aussagt und warum er so wichtig ist. Wir schauen uns an, wie der Wirkungsgrad gemessen wird und welche typischen Werte dabei herauskommen – von alten Öfen bis zu modernen Modellen. Außerdem beleuchten wir, was ein guter Wirkungsgrad in der Praxis bedeutet, welche Faktoren ihn beeinflussen und was Sie im Alltag beachten können, um möglichst effizient und umweltfreundlich zu heizen.

Was sagt der Wirkungsgrad eines Kaminofens aus?

Der Wirkungsgrad eines Kaminofens gibt in Prozent an, wie viel der zugeführten Energie aus dem Brennstoff als nutzbare Wärme im Raum landet. Einfach ausgedrückt: Er zeigt, wie ergiebig Ihr Ofen das Holz in Wärme umwandelt. Bei einem Wirkungsgrad von zum Beispiel 80 % bedeutet das, dass 80 % der Energie, die im Holz steckt, tatsächlich als Wärme an Ihr Zimmer abgegeben werden. Die restlichen 20 % gehen verloren – größtenteils als heiße Abgase, Rauch und unverbrannte Bestandteile, die durch den Schornstein entweichen. Je höher der Wirkungsgrad, desto mehr Wärme holt der Ofen aus jedem Holzscheit heraus und desto weniger wird als Abwärme ungenutzt nach draußen geblasen.

Man kann sich das ähnlich vorstellen wie den Wirkungsgrad eines Auto-Motors oder den Spritverbrauch: Ein effizientes Auto kommt mit einem Liter Benzin viel weiter – analog liefert ein effizienter Kaminofen aus einem Stück Holz mehr Wärme. Wichtig ist: Wirkungsgrad ist nicht gleich Heizleistung. Die Heizleistung (z.B. 6 kW oder 8 kW) gibt an, wie viel Wärme der Ofen maximal abgeben kann, während der Wirkungsgrad aussagt, wie effizient er den Brennstoff nutzt. Ein kleiner 5-kW-Ofen kann also einen besseren Wirkungsgrad haben als ein großer 8-kW-Ofen. Entscheidend ist das Verhältnis von eingesetzt zu genutzt, nicht die absolute Menge Wärme. Theoretisch wäre ein Wirkungsgrad von 100 % perfekt – dann würde kein Jota Energie verschwendet. In der Praxis ist 100 % unerreichbar, weil immer ein Teil der Energie als Verluste abgeht. Moderne Spitzenöfen schaffen aber immerhin nahe an 90 %, was schon sehr effizient ist.

Warum ist der Wirkungsgrad wichtig?

Ein hoher Wirkungsgrad ist aus mehreren Gründen goldwert. Erstens profitieren Sie ganz direkt: Ihr Ofen holt mehr Heizenergie aus jedem Holzscheit, was bedeutet, dass Sie weniger Holz verbrauchen, um gemütlich warm zu bekommen. Ihr Brennholzvorrat hält länger durch – und wenn Sie Holz kaufen, schont das auf Dauer auch den Geldbeutel. Niemand wirft gern Geld zum Schornstein hinaus. Mit einem ineffizienten Ofen passiert aber genau das: Sie verheizen im wahrsten Sinne des Wortes einen guten Teil Ihres Brennstoffs ungenutzt. Stellen Sie sich vor, Ihr Auto würde die Hälfte des Treibstoffs unverbrannt zum Auspuff hinausblasen – so ähnlich verschwendet ein Ofen mit niedrigem Wirkungsgrad einen Teil des Holzes. Ein effizienter Kaminofen hingegen sorgt dafür, dass möglichst viel der Energie, die in Ihren teuer gekauften oder mühsam gespaltenen Holzscheiten steckt, tatsächlich als Wärme in Ihren vier Wänden ankommt.

Zweitens freut sich die Umwelt über einen hohen Wirkungsgrad. Wenn weniger Holz verbrannt werden muss, um die gleiche Wärme zu erzeugen, sinkt auch der Ausstoß an Emissionen. Holz mag ein regenerativer Brennstoff sein, aber jeder Scheit verursacht Rauch, Feinstaub und Kohlendioxid. Ein moderner Ofen mit hohem Wirkungsgrad verbrennt das Holz außerdem sauberer: Durch die bessere Verbrennung bei höheren Temperaturen entstehen weniger unverbrannte Partikel und weniger Ruß. Ein offen betriebener Kamin (also ohne Tür) kann zum Beispiel bis zu fünfmal mehr Holz benötigen, um einen Raum zu heizen, als ein effizienter Kaminofen – entsprechend vervielfachen sich die Emissionen. Die Feinstaubbelastung und der Rauch werden bei einem ineffizienten Feuer deutlich höher sein. Ein gutes Beispiel: Ein traditioneller offener Kamin erreicht oft nur um die 15–20 % Wirkungsgrad und pustet jede Menge Partikel in die Luft, während ein moderner geschlossener Kaminofen mit 80 % Wirkungsgrad viel weniger Feinstaub und CO₂ pro erzeugter Wärmeeinheit verursacht. Das heißt: Mit einem effizienten Ofen heizen Sie nicht nur günstiger, sondern auch umweltfreundlicher. Ihre Nachbarn werden es ebenfalls danken, denn es macht einen Unterschied, ob aus Ihrem Schornstein eine dichte Rauchfahne oder fast unsichtbarer, sauberer Abgas entweicht.

Drittens sind hohe Wirkungsgrade mittlerweile auch ein Stück weit vom Gesetzgeber eingefordert. Um die Luft sauberer zu halten, dürfen neue Öfen heute nur noch in Betrieb gehen, wenn sie bestimmte Effizienz- und Emissionswerte erfüllen. In Deutschland schreibt die Verordnung (1. BImSchV) je nach Ofentyp Wirkungsgrade von grob 70 bis 80 % oder mehr vor. Das merkt man vor allem daran, dass alte „Qualm-Schleudern“ nachgerüstet oder ausgetauscht werden müssen. Für Sie bedeutet das: Wenn Sie sich einen neuen Kaminofen anschaffen, können Sie praktisch sicher sein, dass dessen Wirkungsgrad relativ hoch ist – es ist sozusagen Stand der Technik. Insgesamt gilt: Ein hoher Wirkungsgrad ist gut für die Wärme in Ihrem Zuhause, für den Geldbeutel und für die Umwelt.

Wie wird der Wirkungsgrad gemessen?

Wie kommt nun die Prozentzahl zustande, die den Wirkungsgrad angibt? Dahinter steckt ein standardisiertes Messverfahren im Prüflabor. Der Hersteller ermittelt den Wirkungsgrad seines Kaminofens unter definierten Bedingungen, damit man verschiedene Öfen fair vergleichen kann. Typischerweise wird eine bestimmte Menge eines normierten Brennstoffs – meist trockenes Holz in genormter Größe – im Ofen verbrannt. Dabei misst man, wie viel Energie in Form von Wärme tatsächlich im Raum (bzw. in einem Wasserkreislauf bei wasserführenden Öfen) ankommt und wie viel Energie als Wärme im Abgas verloren geht. Aus dem Verhältnis berechnet sich der Wirkungsgrad.

Eine gängige Methode ist zum Beispiel, die Temperatur und Zusammensetzung der Abgase zu messen. Übersteigt das Abgas eine bestimmte Temperatur und enthält es unverbrannte Bestandteile (wie Kohlenmonoxid), dann ist dort noch nutzbare Energie vorhanden, die leider entweicht. Je heißer und „energiereicher“ das Abgas den Schornstein hochzieht, desto schlechter der Wirkungsgrad. Im Labor wird also erfasst, welche Verluste über den Schornstein auftreten, und diese Verluste werden von der ursprünglich im Holz steckenden Energie subtrahiert. Was übrig bleibt, ist der Nutzanteil der Wärme – und genau der wird als Prozentsatz angegeben.

Wichtig zu wissen: Die im Prospekt genannten Wirkungsgrade sind unter optimalen Bedingungen gemessen. Im Alltag kann der tatsächliche Wirkungsgrad etwas niedriger liegen – oder anders ausgedrückt: Ihr Ofen erreicht die besten Werte nur, wenn Sie ihn korrekt bedienen und mit geeignetem Brennstoff befeuern (dazu später mehr). Dennoch geben die Messwerte einen guten Anhaltspunkt. Außerdem gewährleisten sie, dass die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt werden. Eine moderne Feuerstätte muss in Prüfungen einen bestimmten Mindestwirkungsgrad erreichen, bevor sie verkauft werden darf. So können Sie als Nutzer darauf vertrauen, dass ein neuer Kaminofen zumindest in der Theorie effizient arbeitet. Wie effizient er in der Praxis bei Ihnen zuhause läuft, hängt dann auch von Ihnen ab.

Typische Wirkungsgrad-Werte: Alte vs. neue Öfen

Nicht jeder Ofen ist gleich effizient – und gerade der Vergleich zwischen älteren und neuen Modellen zeigt enorme Unterschiede. Früher hat man sich um Wirkungsgrade wenig geschert; Kaminöfen und Kamine waren oft vor allem rustikal und robust, aber energetisch betrachtet echte Holzverschwender. Ein klassischer offener Kamin, wie man ihn vielleicht aus Omas Zeiten kennt, kam mit Ach und Krach auf Wirkungsgrade um die 15–30 %. Das heißt, weit über die Hälfte der Wärme ging direkt durch den Schornstein verloren. So ein offener Kamin macht zwar eine schöne Atmosphäre, taugt aber kaum zum Heizen – eher wird damit das Wohnzimmer zur Lagerfeuerstelle, bei der man vorne schwitzt und im Rücken friert. Kein Wunder, dass in alten Häusern mit Kamin das Feuer vor allem als Zusatzheizung und Stimmungsmacher diente, während die eigentliche Wärme woanders herkam.

Geschlossene Kaminöfen brachten da schon eine Verbesserung. Ein älterer Kaminofen aus den 1980er Jahren oder eine traditionelle Kachelofeneinrichtung konnte etwa 50–60 % Wirkungsgrad erreichen – in manchen Fällen etwas mehr, je nach Konstruktion. Das klingt nicht schlecht, bedeutet aber immer noch, dass fast die Hälfte der Holzenergie ungenutzt blieb. Gerade alte Kachelöfen ohne moderne Einsätze ließen viel Wärme im Schornstein verschwinden; sie hielten zwar dank ihrer Masse lange warm, aber die Verbrennung selbst war oft nicht sehr effizient.

Heutige moderne Kaminöfen schaffen dagegen meist 70–85 % Wirkungsgrad, einige sogar noch mehr. Dank Verbesserungen in der Verbrennungstechnik – etwa bessere Luftführung, sekundäre Verbrennung (Nachverbrennung von Rauchgasen) und verbesserte Isolierung – nutzen diese Öfen das Holz deutlich gründlicher aus. Wenn auf dem Typenschild Ihres neu gekauften Ofens z.B. „Wirkungsgrad 80 %“ steht, ist das heute eher die Regel als die Ausnahme. Viele aktuelle Modelle liegen um die 75–80 %, und Premium-Geräte oder spezielle Konstruktionen knacken auch mal die 85–90 %. Pelletöfen – also Öfen, die gepresste Holzpellets automatisch verbrennen – sind besonders effizient und erreichen häufig um die 90 %, weil Verbrennungsluft und Brennstoffzufuhr optimal gesteuert werden.

Der Unterschied zwischen alt und neu lässt sich in der Praxis deutlich spüren: Müssen Sie bei einem alten Ofen ständig Holz nachlegen, um die Bude warm zu kriegen, kommt Ihnen ein neuerer Ofen mit höherem Wirkungsgrad mit der gleichen Holzmenge deutlich länger hin. Außerdem dürfen viele ältere Öfen mit zu niedrigem Wirkungsgrad heute gar nicht mehr betrieben werden, da sie die aktuellen Vorschriften nicht erfüllen. Hier lohnt oft eine Nachrüstung oder der Austausch gegen ein modernes Gerät – nicht nur der Gesetzeslage wegen, sondern vor allem, weil Sie spürbar effizienter heizen und weniger Emissionen verursachen. Kurz gesagt: Ein moderner Kaminofen macht aus dem gleichen Holz deutlich mehr Wärme als sein Urahn aus dem letzten Jahrhundert.

Was bedeutet ein guter Wirkungsgrad in der Praxis?

Ein hoher Wirkungsgrad ist nicht nur eine trockene Zahl auf dem Papier, sondern macht sich im Alltag bemerkbar. Was merken Sie als Ofenbesitzer konkret davon, wenn Ihr Kaminofen einen guten Wirkungsgrad hat? Zum einen daran, dass weniger Brennmaterial nötig ist, um eine gemütliche Wärme zu erzielen. Sie schleppen also weniger Holzscheite ins Haus und sparen sich etliche Gänge zum Holzstapel. Ihr Holzvorrat hält länger, und Sie müssen seltener nachlegen. Das merkt man besonders im Vergleich: Hat man einmal einen modernen, effizienten Ofen betrieben, erscheint einem der Holzhunger eines alten Modells geradezu unersättlich.

Zum anderen brennt ein effizienter Ofen sauberer. Das bedeutet: Die Flammen verbrennen das Holz vollständiger, es bleibt weniger unverbrannte Kohle übrig, und die entstehende Asche ist feiner und heller (mehr mineralische Asche, kaum schwarze Holzreste). Die Ofenscheibe bleibt länger klar, weil weniger Rußpartikel daran haften bleiben – wer schon mal einen Ofen hatte, bei dem man ständig die verrußte Glasscheibe putzen musste, weiß, wie angenehm das ist, wenn das Glas bei gut eingestellter Verbrennung sauber bleibt. Auch im Schornstein lagern sich weniger Ablagerungen ab. Ein guter Wirkungsgrad geht nämlich Hand in Hand mit hoher Verbrennungstemperatur und vollständiger Verbrennung, was teerigen Ruß (sogenannten Glanzruß) reduziert. Das freut auch den Schornsteinfeger, denn ein sauberer Schornstein hat ein geringeres Risiko für Verstopfungen oder Schornsteinbrände.

In der Praxis zeigt sich ein hoher Wirkungsgrad auch dadurch, dass die Wärmeabgabe des Ofens als gleichmäßiger und effektiver empfunden wird. Der Ofen nutzt den Brennstoff optimal, wodurch die Wärmeentwicklung berechenbarer ist – der Raum erreicht die gewünschte Temperatur und hält sie länger, ohne dass man dauernd nachregeln muss. Bei einem ineffizienten Ofen hat man vielleicht anfangs eine starke Hitze (wenn viel Holz auf einmal verbrennt, aber viel davon verpufft ungenutzt) und kurze Zeit später schon wieder das Gefühl, nachlegen zu müssen, weil es nicht richtig warm bleibt. Ein effizienter Kaminofen hingegen holt aus dem Feuer mehr heraus und hält die Wärme besser im Raum.

Kurzum: Ein guter Wirkungsgrad bedeutet in der Praxis mehr Heizkomfort bei weniger Aufwand. Man kann entspannt vor dem Kamin sitzen, die Flammen genießen und dabei wissen, dass das Holz optimal genutzt wird. Es ist ein bisschen so, als hätte man vom gleichen Kuchen plötzlich mehr Stücke – man bekommt einfach mehr „Wärme-Ertrag“ für sein Brennholz.

Welche Faktoren beeinflussen den Wirkungsgrad?

Ob Ihr Kaminofen einen hohen oder niedrigen Wirkungsgrad erreicht, hängt von mehreren Faktoren ab – einige bringt der Ofen von Haus aus mit, andere haben Sie als Nutzer direkt in der Hand.

Die Bauart des Ofens spielt eine große Rolle. Wie wir bereits gesehen haben, unterscheiden sich offene Kamine und geschlossene Kaminöfen gravierend in der Effizienz. Ein offener Kamin kann konstruktionsbedingt nie hohe Wirkungsgrade erreichen, weil er ungezügelt Luft zieht und viel Wärme durch den Schornstein entweichen lässt. Ein geschlossener Kaminofen mit Tür und geregelter Luftzufuhr ist hier klar im Vorteil. Aber auch unter den geschlossenen Öfen gibt es Unterschiede: Moderne Öfen verfügen oft über raffinierte Verbrennungstechniken, etwa Sekundärluft oder Nachbrennsysteme, bei denen die Abgase ein zweites Mal verbrannt werden. Dadurch werden selbst die brennbaren Gase im Rauch noch entzündet und in Wärme umgewandelt, anstatt als dunkler Rauch zu verpuffen. Ältere oder einfache Ofenmodelle haben diese Technik nicht und verschenken daher Energie. Zudem haben hochwertige Öfen oft eingebaute Wärmetauscher oder Umlenkplatten im Abgasweg, die dafür sorgen, dass das heiße Rauchgas länger im Ofen bleibt und mehr Wärme an den Raum abgibt, bevor es nach draußen zieht. All das hebt den Wirkungsgrad.

Der Brennstoff selbst ist der nächste entscheidende Faktor. Holz ist nicht gleich Holz: Ein absolut trockener Holzscheit brennt viel effizienter als ein feuchter. Feuchtes Holz muss erst das in ihm enthaltene Wasser verdampfen, bevor es richtig brennen kann – und diese Verdampfungsenergie geht der Heizleistung verloren. Das Feuer kämpft dann sozusagen gegen eine eingebaute "Dampfbremse". Daher sinkt der Wirkungsgrad dramatisch, wenn das Holz zu feucht ist. Man sollte nur gut abgelagertes, lufttrockenes Holz verwenden, ideal mit einer Restfeuchte unter 20 % (gesetzlich sind maximal 25 % erlaubt, aber je trockener, desto besser). Ob Buche, Eiche, Birke oder Fichte: Die Holzart beeinflusst den Heizwert pro Kilogramm nur unwesentlich – Harthölzer brennen langsamer und geben die Wärme gleichmäßiger ab, Weichhölzer brennen schneller und mit heißerer Flamme. Im Prinzip lässt sich mit beiden ein guter Wirkungsgrad erzielen, solange das Holz trocken ist. Allerdings muss man Weichholz häufiger nachlegen, was die Verbrennung nicht unbedingt schlechter macht, aber etwas unkomfortabler ist. Wichtig: Fremdstoffe oder behandeltes Holz (lackiert, imprägniert) gehören nicht in den Ofen – abgesehen von Umwelt- und Gesundheitsgefahren hinterlassen sie Rückstände und stören den Verbrennungsprozess. Auch Kohlebriketts, falls der Ofen dafür zugelassen ist, haben einen anderen Brennverlauf; ihr Wirkungsgrad kann ebenfalls hoch sein, aber man muss die Luftzufuhr anders einstellen. Im Allgemeinen gilt: Qualität des Brennstoffs = Qualität der Verbrennung. Gutes, trockenes Brennholz ist die Grundlage für einen hohen Wirkungsgrad.

Die Bedienung und das Nutzerverhalten beeinflussen den Wirkungsgrad oft stärker, als man denkt. Selbst der beste Ofen nützt wenig, wenn er falsch betrieben wird. Ein häufiger Fehler ist zum Beispiel, die Luftzufuhr zu früh zu drosseln. Direkt nach dem Anzünden braucht das Feuer viel Sauerstoff, um auf Temperatur zu kommen. Wird die Luftklappe zu schnell heruntergeregelt, beginnt das Holz zu schwelen statt zu brennen – das Ergebnis ist viel Rauch, wenig Wärme und ein schlechter Wirkungsgrad. Umgekehrt gilt: Wer seinen Ofen richtig anfeuert (mit Anzündhilfe und kleinem, trockenem Anmachholz) und erst drosselt, wenn ein kräftiges Feuer entstanden ist, legt den Grundstein für effizientes Heizen. Auch die Holzmenge und die Nachlege-Intervalle spielen eine Rolle: Überfüllt man den Brennraum oder würgt man die Flammen mit zu wenig Luft ab, sinkt der Wirkungsgrad. Daher sollte man den Ofen gemäß den Herstellerangaben betreiben – also nur eine angemessene Menge Holz auflegen und die Luftzufuhr so regulieren, dass ein lebendiges, sauberes Flammenbild entsteht. Die meisten modernen Öfen haben primäre und sekundäre Luftregler (manche sogar tertiäre Luftzufuhr) – diese sollten so eingestellt werden, dass die Flammen hell und gleichmäßig brennen. Eine klar gelb bis leicht bläulich brennende Flamme ohne starke Rußbildung ist ein Zeichen für eine nahezu vollständige Verbrennung (hoher Wirkungsgrad), während dicker, dunkler Rauch aus dem Schornstein auf Energieverschwendung hindeutet.

Alles in allem ist die richtige Feuerführung – vom Anzünden bis zum Nachlegen – entscheidend. Es ist ein bisschen wie beim Kochen: Mit der passenden Luftzufuhr und der richtigen "Zutatenmenge" (Holz) lässt man das Feuer optimal arbeiten, statt es verkümmern zu lassen oder unkontrolliert hochschießen zu lassen.

Die Dimensionierung und Umgebung des Ofens sind ebenfalls Faktoren. Ein zu groß dimensionierter Ofen in einem kleinen Raum führt leicht dazu, dass man ihn ständig gedrosselt fährt (weil es sonst zu heiß würde). Das ist, wie erwähnt, schlecht für die Effizienz – der Ofen arbeitet dann fast nie im optimalen Leistungsbereich, sondern immer "untertourig". Idealerweise sollte die Nennleistung des Kaminofens zum Wärmebedarf des Aufstellraums passen, damit man ihn im normalen Leistungsbereich nutzen kann. Ebenso spielt der Schornsteinzug eine Rolle: Ist der Zug zu stark (z.B. durch einen sehr hohen Schornstein oder starken Wind), kann er Wärme geradezu aus dem Ofen reißen, bevor diese in den Raum abgegeben wurde. Abhilfe schafft hier oft eine Drosselklappe im Rauchrohr, mit der man den Abzug etwas bremst – natürlich ohne dem Feuer die nötige Luft zu nehmen. Umgekehrt kann ein zu schwacher Zug oder ein ungünstiger Schornstein (vielleicht zu kalt oder falsch positioniert) den Verbrennungsprozess hemmen, weil die Abgase nicht richtig abziehen. Auch das würde den Wirkungsgrad mindern, da der Ofen dann nicht auf vollen Touren arbeiten kann. Zuletzt ist der Zustand des Ofens ein Faktor: Ein sauberer Ofen mit freien Luftwegen und intakten Dichtungen arbeitet effizienter als ein verkokter oder undichter Ofen. Wenn sich im Laufe der Zeit Ruß und Asche in allen Ecken ablagern, kann die Luft nicht mehr optimal strömen und die Wärmeübertragung an den Raum wird schlechter (ein Rußfilm wirkt wie eine Isolierschicht). Daher sollte man den Kaminofen in regelmäßigen Abständen reinigen und warten lassen. So bleibt die Verbrennung effizient und sicher.

Tipps für einen hohen Wirkungsgrad im Alltag

Nachdem wir nun wissen, wovon die Effizienz eines Kaminofens abhängt, stellt sich die Frage: Was kann ich konkret tun, um im Alltag möglichst effizient zu heizen? Die wichtigsten Punkte lassen sich leicht umsetzen und machen einen spürbaren Unterschied:

Nur trockenes Holz verwenden: Achten Sie penibel darauf, dass Ihr Brennholz ausreichend getrocknet ist. Frisch geschlagenes Holz muss je nach Holzart mindestens ein bis zwei Jahre lagern, bis es trocken genug ist. Ideal ist eine Restfeuchte von unter 20 %. Nutzen Sie ggf. ein Holzfeuchtemessgerät – es kostet nicht die Welt und bewahrt Sie davor, unwissentlich nasses Holz zu verbrennen. Trockenes Holz entzündet sich schneller, brennt heißer und sauberer und liefert schlichtweg mehr Wärme. Sie werden den Unterschied sofort merken: Der Ofen kommt leichter in Gang und qualmt viel weniger. Und nebenbei vermeiden Sie Schäden – feuchtes Holz führt zu Versottung im Schornstein und teerigen Ablagerungen. Also: Lagern Sie Ihr Holz luftig und regengeschützt, und verheizen Sie kein "grünes" Holz.

Richtig anfeuern und Luftzufuhr steuern: Beginnen Sie jedes Feuer mit ausreichend Anzündhilfe und kleinem, trockenem Anmachholz, um rasch eine hohe Temperatur zu erreichen. Lassen Sie am Anfang die Luftzufuhr eher großzügig eingestellt, damit die Flammen hell und kräftig brennen. Erst wenn das Feuer stabil brennt und ein ordentliches Glutbett entstanden ist, können Sie die Luftzufuhr auf das empfohlene Betriebsniveau reduzieren. Viele Hersteller raten zu der "Vollgas und dann drosseln"-Methode: Anfangs volle Luft, nach ein paar Minuten auf Normalbetrieb. Halten Sie sich an die Bedienungsanleitung Ihres Ofens – sie gibt meist gute Hinweise, wie Sie optimal heizen. Vermeiden Sie unbedingt, den Ofen zu stark zu drosseln, nur um das Feuer länger am Leben zu halten. Ein schwelendes Feuer mag länger glimmen, aber es erzeugt viel weniger Wärme pro Holzscheit und viel mehr Rauch. Besser ist: Lassen Sie das Holz zügig und sauber abbrennen und legen Sie bei Bedarf nach, anstatt den Luftschieber fast ganz zu schließen. Sie werden sehen, ein sauber brennendes Feuer hat eine fast klare Abgasfahne und heizt kräftig, während ein gedrosseltes Schwelfeuer zwar länger "brennt", aber eben hauptsächlich vor sich hin qualmt.

Passende Holzmenge und regelmäßig nachlegen: Nutzen Sie Ihren Ofen so, wie er gedacht ist. Überladen Sie ihn nicht über Gebühr – stopfen Sie den Brennraum nicht randvoll in der Hoffnung, dann länger Ruhe zu haben. Zu viel Holz auf einmal führt eher zu unvollständiger Verbrennung, weil eventuell nicht genug Luft an alle Stellen kommt. Besser ist, mittlere Füllmengen zu verwenden und dafür öfter nachzulegen, wenn mehr Wärme gebraucht wird. Nachlegen sollten Sie am besten, wenn nur noch Glut da ist oder sich das Feuer deutlich abgeschwächt hat, aber bevor es ganz ausgeht. Legen Sie ein bis drei Scheite (je nach Größe) nach, öffnen Sie dabei kurz die Luftzufuhr stärker, damit das neue Holz schnell Feuer fängt, und regeln Sie dann wieder runter. Dieses zyklische Vorgehen hält die Verbrennung im effizienten Bereich. Falls Ihr Ofen für einen Dauerbrand geeignet ist (manche können über Nacht mit Briketts betrieben werden), beachten Sie die speziellen Regeln dafür – oft muss man dann andere Brennstoffe und Luftstellungen nutzen, was in der Regel auf Kosten des Wirkungsgrads geht. Für bestmögliche Effizienz gilt: Lieber ein kräftiges Feuer für einige Stunden als ein "Glut-Halten" über sehr lange Zeit mit geschlossener Luft.

Regelmäßig reinigen und warten: Ein gepflegter Ofen dankt es Ihnen mit besserer Leistung. Kehren Sie die lose Asche aus dem Brennraum – ein dünner Aschebett kann zwar bleiben, aber entfernen Sie dichte Ascheschichten, die die Luftzufuhr von unten blockieren könnten. Säubern Sie gelegentlich die Luftöffnungen oder Kanäle, sofern zugänglich, damit nichts verstopft. Die Scheibe können Sie bei Bedarf reinigen – eine saubere Scheibe ist übrigens auch ein Indikator: Wenn sie ständig schwarz wird, stimmt etwas mit der Verbrennung nicht. Lassen Sie außerdem regelmäßig den Schornsteinfeger kommen (das ist ohnehin Pflicht). Er beseitigt Rußablagerungen im Schornstein, wodurch der Zug wieder optimal wird. Bei der Gelegenheit kann er auch beurteilen, ob der Ofen sauber verbrennt. Überprüfen Sie die Dichtungen der Ofentür auf Lecks und tauschen Sie defekte aus. Falls im Innenraum Teile wie Prallplatten oder Schamottsteine Risse haben, ersetzen Sie diese. All das stellt sicher, dass Ihr Ofen so arbeitet wie vorgesehen, ohne Effizienzverlust durch Verschleiß.

Den richtigen Ofen wählen: Falls Sie noch vor der Wahl eines Kaminofens stehen oder einen alten Ofen ersetzen möchten, achten Sie auf einen guten Wirkungsgrad schon beim Kauf. Heute haben die meisten Neugeräte ohnehin sehr gute Werte, aber ein Vergleich schadet nie. Insbesondere sollte die Leistung zur Wohnfläche passen: Ein zu groß ausgelegter Ofen läuft später oft gedrosselt und damit ineffizient. Lassen Sie sich im Zweifel vom Fachmann beraten, welche Ofengröße und Bauart für Ihre Zwecke ideal ist. Moderne Öfen, die die EcoDesign-Richtlinie erfüllen oder ein ähnliches Prüfsiegel tragen, sind nicht nur emissionsärmer, sondern holen aus dem Brennstoff auch das Maximum heraus. Und natürlich: Wenn Sie noch einen betagten Kaminofen betreiben, der die aktuellen Anforderungen nicht erfüllt, denken Sie über eine Modernisierung nach. Der Unterschied in der Effizienz wird enorm sein – und Sie werden den Wechsel beim Holzverbrauch und in der Heizwirkung deutlich spüren.

Mit diesen Tipps sorgen Sie dafür, dass Sie aus jedem Holzscheit das Maximum an Wärme herausholen. Ihr Kaminofen wird es Ihnen mit wohliger Wärme danken, und Sie können die Abende vor dem Feuer umso mehr genießen – in dem guten Gefühl, effizient, umweltgerecht und clever zu heizen.

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