Kaminofen anschließen – der Ablauf in wenigen Schritten erklärt

Ein Kaminofen sorgt nicht nur für angenehme Wärme, sondern auch für eine gewisse Gemütlichkeit im Raum. Doch bevor das erste Holzscheit brennt, steht der fachgerechte Anschluss im Vordergrund – und genau hier beginnen oft die Unsicherheiten. Was darf man selbst machen, was muss ein Fachbetrieb erledigen? Braucht man wirklich eine Genehmigung? Und wie läuft das Ganze überhaupt ab?

Viele unterschätzen den Aufwand oder glauben, es reiche, den Ofen einfach „irgendwie“ mit dem Schornstein zu verbinden. Dabei geht es um mehr als nur Technik – es geht um Sicherheit, rechtliche Vorgaben und auch um die spätere Effizienz des Heizsystems.

Dieser Beitrag erklärt Schritt für Schritt, wie der Anschluss eines Kaminofens abläuft. So lässt sich besser einschätzen, was auf einen zukommt – und wo man besser nicht selbst Hand anlegt.

Was vor dem Anschluss geklärt sein muss

Bevor überhaupt ein Rohr verlegt oder ein Ofen ausgerichtet wird, gibt es einige grundlegende Fragen zu klären. Denn nicht jeder Raum und nicht jeder Schornstein ist automatisch geeignet.

Folgende Punkte sollten im Vorfeld geprüft werden:

Eignung des Schornsteins: Nicht jeder Schornstein verträgt die Abgase eines Kaminofens. Er muss zugelassen, dicht und für den Betrieb geeignet sein.
Lage im Gebäude: Der Raum braucht ausreichend Frischluftzufuhr. In sehr dichten Gebäuden kann eine externe Luftzufuhr notwendig werden.
Ofenleistung und Raumgröße: Der Ofen muss zur Raumgröße passen. Zu stark heizende Geräte sind ebenso ungünstig wie zu schwache.
Brandschutzabstände: Möbel, Wände und Bodenbeläge müssen ausreichend Abstand zum Ofen haben oder speziell geschützt sein.

Spätestens an dieser Stelle sollte der zuständige Schornsteinfeger eingebunden werden. Er prüft die örtlichen Gegebenheiten und gibt eine verbindliche Einschätzung zur Machbarkeit.

Welche Genehmigungen notwendig sind

Auch wenn es zunächst nicht so wirkt: Der Anschluss eines Kaminofens ist genehmigungspflichtig. Die entscheidende Rolle spielt dabei der Bezirksschornsteinfeger.

Er prüft unter anderem:

den Zustand des Schornsteins
die Position und Leistung des Ofens
die Einhaltung der Feuerungsverordnung
den Brandschutz im Raum

Erst wenn alle Punkte erfüllt sind, erteilt der Schornsteinfeger eine sogenannte Betriebserlaubnis. Ohne diese darf der Ofen nicht in Betrieb genommen werden – auch nicht testweise.

Wichtig zu wissen: Die meisten Kaminöfen müssen eine CE-Kennzeichnung haben und der BImSchV (Bundes-Immissionsschutzverordnung) entsprechen. Das betrifft insbesondere die Grenzwerte für Feinstaub und Wirkungsgrad.

Der eigentliche Anschluss – Schritt für Schritt

Ist alles genehmigt, kann der Anschluss erfolgen. Dieser Ablauf ist typisch – auch wenn Details je nach Situation variieren können:

1. Aufstellung des Ofens: Der Kaminofen wird am gewünschten Platz positioniert. Dabei müssen die vorgeschriebenen Abstände zu brennbaren Materialien eingehalten werden.

2. Verbindung mit dem Schornstein: Ein Ofenrohr – meist aus Stahl – verbindet den Ofen mit dem Wandanschluss. Dabei sind folgende Punkte wichtig:

Der Rohrdurchmesser muss zum Ofen und Schornstein passen.
Die Länge und Anzahl der Rohrbögen sind begrenzt – zu viele Bögen verschlechtern den Zug.
Die Rohrverbindung muss dicht, sauber und fachgerecht erfolgen.

3. Abdichtung und Kontrolle: Der Wandanschluss wird mit geeigneten Materialien (z. B. Dichtschnur, Mörtel) sauber verschlossen. Alle Übergänge müssen gasdicht sein.

4. Abnahme durch den Schornsteinfeger: Vor dem ersten Anheizen erfolgt eine Kontrolle. Erst nach dieser Abnahme darf der Ofen betrieben werden.

Achtung: In Mietwohnungen ist zusätzlich die Zustimmung des Vermieters notwendig.

Typische Fehler beim Anschluss – und wie man sie vermeidet

Immer wieder kommt es beim Anschluss von Kaminöfen zu Problemen, die später teuer oder gefährlich werden können. Ein paar Beispiele:

Eigenmächtiger Anschluss ohne Abnahme: Wer ohne Schornsteinfeger startet, riskiert ein Nutzungsverbot – oder im Schadensfall Ärger mit der Versicherung.
Ungeeignete Ofenrohre: Billige oder falsche Rohre halten nicht stand und können undicht werden.
Zu geringe Sicherheitsabstände: Möbel oder Vorhänge in Ofennähe erhöhen das Brandrisiko.
Falsche Positionierung: Steht der Ofen zu weit vom Schornstein entfernt, verschlechtert sich der Zug – was zu Rauchgasrückstau führen kann.

Wer hier auf Nummer sicher gehen will, lässt den Anschluss von einem Fachbetrieb durchführen. Das kostet zwar mehr, erspart aber Ärger – vor allem, wenn später etwas passiert.

Wann sich ein Fachbetrieb lohnt – und wann nicht

Ein Kaminofen lässt sich theoretisch auch in Eigenregie anschließen – zumindest in bestimmten Fällen. Ob das sinnvoll ist, hängt vom eigenen Können und von den Gegebenheiten ab.

Ein Fachbetrieb empfiehlt sich vor allem:

bei Erstinstallationen ohne vorhandenen Schornsteinanschluss
wenn bauliche Änderungen notwendig sind
bei Unsicherheiten zu gesetzlichen Vorgaben
wenn keine handwerkliche Erfahrung vorhanden ist

In einfacheren Fällen ist Eigenleistung denkbar:

wenn der Schornsteinfeger das ausdrücklich erlaubt
bei klarer Anleitung und passenden Materialien
wenn nur ein bereits vorhandener Anschluss genutzt wird

Wichtig bleibt aber: Auch bei Eigenleistung ist die Abnahme durch den Schornsteinfeger Pflicht.

Mit Planung und Prüfung zum sicheren Kaminofenbetrieb

Ein Kaminofen ist schnell angeschlossen – wenn die Voraussetzungen stimmen und der Ablauf sauber geplant ist. Wer sich früh informiert, typische Fehler vermeidet und den Schornsteinfeger rechtzeitig einbindet, erspart sich spätere Probleme.

Am Ende gilt: Ein sauber angeschlossener Ofen ist nicht nur effizient, sondern vor allem sicher. Ob mit Hilfe eines Fachbetriebs oder in Eigenleistung – entscheidend ist, dass alle Vorgaben eingehalten werden. Erst dann steht dem warmen Feuer nichts mehr im Weg.

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