Was ist der Unterschied zwischen Kaminofen und Pelletofen?

Was ist der Unterschied zwischen Kaminofen und Pelletofen?

Ein Kaminofen oder doch ein Pelletofen? Wer sich mit dem Heizen in den eigenen vier Wänden beschäftigt, steht früher oder später vor genau dieser Frage. Beide Ofentypen gelten als Alternative zu klassischen Heizsystemen und punkten mit einer gewissen Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Doch die Unterschiede liegen nicht nur im Brennmaterial.

Viele denken: „Ein Ofen ist ein Ofen.“ Doch ganz so einfach ist es nicht. Die Technik dahinter, der Bedienkomfort und auch die Art der Wärme unterscheiden sich teils deutlich. Hinzu kommen Aspekte wie Lagerung, Wartung und Fördermöglichkeiten, die oft erst im Nachhinein bedacht werden.

Der folgende Artikel beleuchtet die wichtigsten Unterschiede. So lässt sich besser einschätzen, welcher Ofentyp besser zum eigenen Alltag passt.

Unterschiedliche Brennstoffe – unterschiedliche Handhabung

Der offensichtlichste Unterschied liegt im verwendeten Brennmaterial. Während ein Kaminofen klassisch mit Scheitholz befeuert wird, läuft ein Pelletofen mit genormten Holzpellets.

Scheitholz:

  • Wird meist in handlichen Längen (25 oder 33 cm) gekauft oder selbst gesägt.
  • Muss trocken gelagert werden – idealerweise unter einem luftigen Unterstand.
  • Die Befeuerung erfolgt per Hand, inklusive Anzünden und Nachlegen.

Holzpellets:

  • Werden in Säcken geliefert oder lose im Silo gelagert.
  • Bestehen aus gepresstem Sägemehl und sind sehr gleichmäßig im Brennverhalten.
  • Der Ofen zieht die Pellets automatisch aus einem Vorratsbehälter – manuelles Nachlegen entfällt.

Was daraus folgt: Der Pelletofen bietet mehr Komfort im Alltag, braucht aber Strom für die Förderschnecke und Elektronik. Ein Kaminofen funktioniert dagegen komplett unabhängig – auch bei Stromausfall.

Technik und Aufbau: Einfach gegen automatisiert

Die technische Ausstattung unterscheidet sich deutlich – und das hat Auswirkungen auf Bedienung und Wartung.

Ein Kaminofen ist einfach konstruiert:

  • Stahl- oder Gusseisenkorpus
  • Feuerraum mit Sichtscheibe
  • Meist nur manuelle Luftregulierung

Ein Pelletofen ist komplexer aufgebaut:

  • Elektronische Steuerung
  • Förderschnecke für Pellets
  • Zündautomatik und Gebläse

Diese Technik bringt Vorteile: konstante Wärmeleistung, automatische Regelung, programmierbare Betriebszeiten. Sie bedeutet aber auch: mehr Wartungsaufwand und potenzielle Störanfälligkeit.

Wer einen Ofen sucht, der „einfach läuft“, muss sich entscheiden: lieber mechanisch schlicht oder digital gesteuert?

Wärmegefühl und Heizverhalten im Vergleich

Holzofenbesitzer schwärmen oft vom „besonderen Gefühl“. Das liegt nicht nur am offenen Flammenspiel, sondern auch an der Art der Wärme.

Kaminöfen:

  • Entwickeln eine intensive Strahlungswärme.
  • Heizen den Raum schnell auf.
  • Nach dem Erlöschen des Feuers kühlt der Raum recht schnell wieder aus.

Pelletofen:

  • Gibt vorrangig Konvektionswärme ab, oft mithilfe eines Gebläses.
  • Eher gleichmäßige, dauerhafte Wärmeabgabe.
  • Weniger intensiv, aber angenehmer bei längerer Nutzung.

Das ist Geschmackssache: Wer es spontan warm und urig will, tendiert zum Kaminofen. Wer auf konstante Raumtemperaturen Wert legt, findet im Pelletofen die bessere Lösung.

Lagerung und Platzbedarf

Auch beim Thema Lagerung zeigen sich Unterschiede, die oft unterschätzt werden.

Scheitholz:

  • Braucht viel Platz, da es trocken und luftig lagern muss.
  • Idealerweise mindestens ein Jahr vor dem Verheizen eingelagert.
  • Muss regelmäßig nachgefüllt und per Hand transportiert werden.

Pellets:

  • Kommen meist in 15-kg-Säcken – sauber und stapelbar.
  • Geringerer Platzbedarf bei gleichem Heizwert.
  • Alternativ: Pelletlager mit automatischer Zuführung, was bauliche Maßnahmen erfordert.

Hier entscheidet oft die Wohnsituation: In der Stadtwohnung ist ein Pelletlager schwer umsetzbar, auf dem Land mit Nebengebäude ist Holzlagerung einfacher.

Was kostet der Betrieb?

Ein weiterer Punkt: die laufenden Kosten. Beide Systeme sind günstiger als Öl oder Gas – zumindest beim Brennstoff. Doch der Vergleich endet nicht dort.

Kaminofen:

  • Holzpreise schwanken, sind aber meist stabil günstig.
  • Geringe Betriebskosten – keine Elektronik.
  • Wartung hauptsächlich Reinigung des Ofens und Schornsteinfeger.

Pelletofen:

  • Pellets etwas teurer pro Kilowattstunde als Scheitholz.
  • Stromverbrauch für Steuerung, Lüfter, Förderschnecke.
  • Regelmäßige Wartung durch Fachbetriebe empfohlen.

Unterm Strich ist der Pelletofen etwas teurer im laufenden Betrieb – gleicht das aber durch Komfort und Effizienz zum Teil wieder aus.

Welcher Ofen passt besser?

Kaminofen oder Pelletofen – beides sind sinnvolle Alternativen zum klassischen Heizen. Die Entscheidung hängt weniger vom Preis als vom eigenen Lebensstil ab.

Wer einen einfachen, unabhängigen Ofen sucht, mit echtem Feuererlebnis, greift eher zum Kaminofen. Er passt gut in Haushalte, die regelmäßig Zeit zum Nachlegen haben und das Handwerkliche schätzen.

Wer dagegen Komfort, gleichmäßige Wärme und automatische Steuerung bevorzugt, ist mit einem Pelletofen besser beraten – vorausgesetzt, die regelmäßige Wartung und der Stromanschluss sind kein Hindernis.

Beide Systeme haben ihre Stärken – und sie funktionieren auch nebeneinander gut, etwa als Zusatzheizung. Am Ende zählt: Was passt in den Alltag?

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