Wie reinigt man einen Kaminofen richtig?

Wie reinigt man einen Kaminofen richtig?

Ein Kaminofen bringt wohlige Wärme in den Raum – aber er braucht Pflege. Gerade wer regelmäßig heizt, kennt das: Asche sammelt sich, die Sichtscheibe wird trüb, und irgendwann zieht der Ofen schlechter. Trotzdem wird die Reinigung oft unterschätzt oder aufgeschoben. Manchmal aus Unsicherheit – was darf man überhaupt selbst reinigen? Oder aus Angst, etwas falsch zu machen.

Viele denken, es reicht, gelegentlich die Asche auszuleeren. Doch damit ist es nicht getan. Wer seinen Kaminofen richtig reinigen will, muss systematisch vorgehen – und vor allem wissen, wo sich typische Problemstellen befinden. Nur so bleibt die Heizleistung stabil und der Ofen sicher im Betrieb. Dieser Beitrag erklärt, was zur regelmäßigen Reinigung gehört, welche Mittel sinnvoll sind und was lieber Fachleuten überlassen wird.

Welche Bestandteile regelmäßig gereinigt werden sollten

Ein Kaminofen besteht aus mehreren Bauteilen, die unterschiedlich stark verschmutzen. Nicht alles muss nach jedem Heizvorgang gereinigt werden – aber bestimmte Teile benötigen regelmäßige Pflege.

Wichtige Komponenten im Überblick:

  • Brennraum: Hier sammelt sich Asche und gelegentlich Ruß. Eine gründliche Reinigung verhindert Rückstände, die die Verbrennung beeinträchtigen.
  • Sichtscheibe: Rußt schnell an, besonders bei feuchtem Holz oder schlechter Luftzufuhr.
  • Aschekasten: Muss regelmäßig geleert werden – je nach Nutzung alle paar Tage bis Wochen.
  • Züge und Luftkanäle: Können sich mit Feinstaub zusetzen. Eine Reinigung alle paar Monate ist sinnvoll.
  • Ofenrohr (Verbindungsstück zum Schornstein): Hier lagern sich Ruß und Kondensate ab. Eine Kontrolle und Reinigung mindestens einmal jährlich ist ratsam.

Nicht alle Bauteile sind leicht zugänglich. Bei schwer erreichbaren Stellen oder Unsicherheit sollte der Schornsteinfeger oder Ofenbauer einbezogen werden.

Sichtscheibe reinigen – aber richtig

Die Sichtscheibe zählt zu den am häufigsten verschmutzten Teilen. Ruß und Flugasche setzen sich meist nach wenigen Heizvorgängen ab.

Folgende Methoden haben sich bewährt:

  • Asche-Methode: Ein feuchtes Tuch in kalte (!) Asche tauchen und die Scheibe damit abreiben. Wirkt wie ein feines Scheuermittel.
  • Spezieller Ofenglasreiniger: Gibt’s im Fachhandel. Entfernt hartnäckige Verkrustungen, sollte aber nicht zu oft eingesetzt werden – greift sonst die Dichtungen an.
  • Keine scharfen Gegenstände verwenden: Stahlwolle oder Messer beschädigen die Scheibe dauerhaft.

Wichtig ist, dass die Scheibe komplett abgekühlt ist, bevor gereinigt wird. Heiße Scheiben können durch Wasser oder Reinigungsmittel springen oder reißen.

Wie oft sollte man reinigen?

Ein häufiger Irrtum: „Wenn der Ofen gut brennt, muss man nichts machen.“ Tatsächlich hängt das Reinigungsintervall stark vom Brennverhalten und Holztyp ab.

Ein grober Rhythmus zur Orientierung:

  • Asche entfernen: Je nach Nutzung – bei täglichem Heizen etwa 1–2 Mal pro Woche.
  • Sichtscheibe säubern: Nach Bedarf, meist alle paar Heizvorgänge.
  • Luftkanäle/Züge reinigen: Alle 2–3 Monate.
  • Ofenrohr kontrollieren: Mindestens einmal jährlich – ggf. durch den Fachmann.

Wer mit trockenem, unbehandeltem Holz heizt, hat weniger Reinigungsaufwand. Feuchtes oder lackiertes Holz führt zu mehr Ruß, mehr Asche – und auf Dauer auch zu Schäden am Ofen.

Was bei der Reinigung oft übersehen wird

Viele kümmern sich nur um das Sichtbare – also Asche und Scheibe. Dabei gibt es Bereiche, die man leicht vergisst, die aber für die Sicherheit entscheidend sind.

Typische Problemstellen:

  • Türdichtungen: Sammeln Staub und Asche, werden oft übersehen. Verschmutzte Dichtungen schließen nicht mehr sauber – es kann Falschluft entstehen.
  • Luftzufuhr-Schieber: Lagern sich feine Partikel ab. Das kann zu klemmenden Mechanismen führen.
  • Primär- und Sekundärluftöffnungen: Kleine Kanäle im Innenraum, oft verklebt oder verstopft. Beeinträchtigt die Luftführung und damit die Verbrennung.

Hier hilft ein weicher Pinsel oder eine kleine Bürste. Wichtig: Keine Gewalt anwenden – viele Teile sind empfindlich oder nur lose eingehängt.

Was lieber Fachleute übernehmen sollten

Nicht alles kann oder sollte man selbst reinigen. Gerade wenn der Ofen schlecht zieht oder Rauch in den Raum zurückkommt, ist Fachwissen gefragt.

Folgende Aufgaben besser vom Fachmann erledigen lassen:

  • Reinigung des Ofenrohrs und der Rauchgaszüge
  • Kontrolle und Austausch von Dichtungen
  • Zugängliche, aber fest verbaute Bauteile reinigen
  • Funktionsprüfung der Luftführungssysteme

Diese Arbeiten sind meist Teil der turnusmäßigen Schornsteinfeger-Überprüfung. Wer unsicher ist, kann zusätzlich eine Wartung durch den Ofenbauer buchen. Das lohnt sich vor allem bei älteren Geräten oder sichtbaren Mängeln.

Reinigung sorgt für Leistung und Sicherheit

Ein sauberer Kaminofen funktioniert besser, heizt effizienter und hält länger. Die Reinigung ist kein Hexenwerk – aber sie erfordert etwas Sorgfalt. Wer regelmäßig Asche entfernt, die Scheibe putzt und auch an die versteckten Ecken denkt, hat lange Freude am Ofen.

Und falls sich hartnäckige Rückstände bilden oder der Ofen nicht mehr richtig zieht? Dann lieber einmal zu viel einen Fachmann fragen als zu wenig. Denn Sicherheit geht vor – und ein gut gepflegter Ofen belohnt mit angenehmer Wärme und ruhigem Betrieb.

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