Darf man Briketts oder Pellets im Kaminofen verbrennen?
Wer einen Kaminofen besitzt, stellt sich früher oder später die Frage: Welche Brennstoffe dürfen eigentlich verwendet werden? Besonders bei Briketts und Pellets gibt es oft Unsicherheiten. Auf der Verpackung steht vielleicht „geeignet für alle Öfen“ – doch was heißt das konkret? Und was sagt der Gesetzgeber dazu?
Im Alltag entstehen viele Missverständnisse: Briketts sehen oft ähnlich aus wie normale Holzscheite, und Pellets gelten als sauber und effizient – also kann man sie doch sicher auch im Kaminofen nutzen, oder? Ganz so einfach ist es nicht.
Tatsächlich hängt die Erlaubnis, Briketts oder Pellets zu verbrennen, stark vom jeweiligen Ofenmodell ab. Auch technische und rechtliche Aspekte spielen eine Rolle. Wer hier falsch liegt, riskiert nicht nur Schäden am Gerät, sondern auch Ärger mit dem Schornsteinfeger.
Im folgenden Artikel klären wir, wann Briketts oder Pellets erlaubt sind – und worauf es wirklich ankommt.
Welche Brennstoffe sind überhaupt zugelassen?
Ob Briketts oder Pellets im Kaminofen erlaubt sind, steht im Handbuch des Herstellers. Dort ist genau aufgeführt, welche Brennstoffe genutzt werden dürfen – und welche nicht. Diese Angaben sind verbindlich.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen:
- Scheitholz: klassisch, naturbelassen, ideal für die meisten Kaminöfen.
- Holzbriketts: gepresstes Holz aus Sägemehl oder Hobelspänen, meist zulässig.
- Braunkohlebriketts: energetisch effizient, aber nicht in allen Öfen erlaubt.
- Pellets: kleine Presslinge aus Holz, gedacht für spezielle Pelletöfen.
Der entscheidende Punkt: Pellets gehören nicht in klassische Kaminöfen, es sei denn, der Hersteller hat sie ausdrücklich freigegeben. Anders sieht es bei Holzbriketts aus – hier ist die Zulassung deutlich häufiger.
Warum Pellets im Kaminofen problematisch sein können
Pellets werden häufig als moderne und umweltfreundliche Alternative beworben. In einem dafür vorgesehenen Pelletofen stimmt das auch – in einem normalen Kaminofen jedoch nicht.
Die Probleme entstehen durch:
- Fehlende Dosierung: Kaminöfen haben keine Förderschnecke wie Pelletöfen. Pellets könnten unkontrolliert abbrennen.
- Überhitzung: Die hohe Energiedichte kann Temperaturen erzeugen, die das Material des Ofens überfordern.
- Unvollständige Verbrennung: Ohne passende Luftzufuhr entstehen mehr Rückstände und Emissionen.
- Sicherheitsrisiko: Im Extremfall kann es zu Verpuffungen oder Schwelbränden kommen.
Ein Kaminofen ist technisch nicht für Pellets ausgelegt. Selbst wenn es auf den ersten Blick funktioniert – das Risiko bleibt.
Holzbriketts als Alternative – was zu beachten ist
Im Gegensatz zu Pellets sind Holzbriketts in vielen Kaminöfen erlaubt. Trotzdem gelten auch hier einige Regeln.
Wichtig bei der Nutzung von Holzbriketts:
- Zulassung prüfen: Auch hier entscheidet das Handbuch.
- Richtig lagern: Trocken, luftig, nicht direkt auf dem Boden.
- Nicht überfüllen: Briketts dehnen sich beim Abbrennen stark aus.
- Luftzufuhr anpassen: Sie brennen anders als Scheitholz – die Sauerstoffzufuhr muss stimmen.
Vorteile von Holzbriketts:
- Längere Brenndauer als normales Holz
- Gleichmäßige Wärmeabgabe
- Kaum Rinde oder Schmutz
- Lagerfreundlich durch kompakte Form
Für viele Nutzer sind Holzbriketts eine sinnvolle Ergänzung zum klassischen Scheitholz – solange der Ofen dafür geeignet ist.
Was sagt der Gesetzgeber?
Neben den Angaben des Ofenherstellers gelten auch rechtliche Vorgaben. Diese finden sich vor allem in der Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV).
Laut Gesetz darf nur folgendes verbrannt werden:
- Naturbelassenes, trockenes Holz (Restfeuchte unter 20 %)
- Holzbriketts mit DINplus- oder ENplus-Zertifikat
- Braunkohlebriketts mit Zulassung
- Pellets – aber nur in speziell dafür zugelassenen Geräten
Wer falsche Brennstoffe verwendet, riskiert:
- Bußgelder
- Verweigerte Abnahme durch den Schornsteinfeger
- Schäden am Schornstein oder Ofen
- Höhere Feinstaub- und Schadstoffbelastung
Die Kontrolle liegt letztlich beim Bezirksschornsteinfeger. Bei Unsicherheiten sollte frühzeitig Rücksprache gehalten werden.
Entscheidungshilfen: Wann darf was in den Ofen?
Um auf der sicheren Seite zu sein, helfen ein paar einfache Fragen:
- Steht im Handbuch ausdrücklich, dass der Ofen Briketts oder Pellets verträgt?
- Ist das verwendete Material zertifiziert (z. B. DINplus, ENplus)?
- Ist die Lagerung trocken genug?
- Wurde der Schornsteinfeger schon mal dazu befragt?
Wenn eine der Antworten „Nein“ lautet, sollte man vorsichtig sein.
Es gilt: Lieber nur freigegebene Brennstoffe verwenden – alles andere lohnt das Risiko nicht.
Wann Briketts oder Pellets wirklich in den Kaminofen dürfen
Ob Briketts oder Pellets im Kaminofen erlaubt sind, hängt vom Gerät ab. Holzbriketts sind oft erlaubt, Pellets dagegen fast nie – es sei denn, der Ofen ist speziell dafür ausgelegt.
Die wichtigste Orientierung liefert das Handbuch des Herstellers. Zusätzlich helfen Zertifikate wie DINplus oder ENplus dabei, geeignete Brennstoffe zu erkennen.
Im Zweifel gilt: Erst prüfen, dann heizen. Das schützt den Ofen, die Umwelt – und letztlich auch den eigenen Geldbeutel.
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