Welches Holz ist für den Kaminofen geeignet?

Welches Holz ist für den Kaminofen geeignet?

Ein Kaminofen sorgt nicht nur für angenehme Wärme, sondern auch für eine besondere Atmosphäre im Raum. Doch nicht jedes Holz eignet sich gleichermaßen für das Heizen. Gerade beim ersten Ofen stellt sich oft die Frage: Was darf rein – und was besser nicht? Die Wahl des Brennholzes hat großen Einfluss auf Effizienz, Umweltverträglichkeit und Langlebigkeit des Ofens.

Ein häufiger Denkfehler ist, dass „Holz eben Holz ist“. Manche verbrennen behandeltes Bauholz, andere lagern frisches Holz nur ein paar Monate und halten es dann für „trocken genug“. Auch die Sorte wird oft unterschätzt. Dabei machen verschiedene Holzarten einen deutlichen Unterschied – sowohl im Heizwert als auch im Verhalten beim Abbrennen.

Dieser Artikel gibt einen Überblick: Welche Holzarten sich eignen, welche nicht – und worauf es beim Brennholz wirklich ankommt.

Warum die Holzsorte entscheidend ist

Nicht jede Holzart verbrennt gleich gut. Die Unterschiede liegen im Heizwert, im Abbrandverhalten und in der Entwicklung von Glut und Asche.

Laubhölzer wie Buche oder Eiche sind besonders beliebt. Sie brennen langsam, entwickeln eine gleichmäßige Glut und liefern viel Wärme. Nadelhölzer hingegen brennen schneller ab, spritzen gelegentlich und enthalten mehr Harz – was zu mehr Rückständen im Ofen führen kann.

Ein kurzer Überblick über gängige Holzarten:

  • Buche: Sehr hoher Heizwert, gleichmäßiger Abbrand, ruhige Flamme.
  • Eiche: Ebenfalls hoher Heizwert, allerdings langsameres Anzünden, kann leicht riechen.
  • Birke: Etwas geringerer Heizwert, aber sehr schönes Flammenbild und angenehmer Duft.
  • Fichte/Kiefer: Brennt schnell und heiß, jedoch mit mehr Funkenflug und Harzanteilen.
  • Erle/Pappel: Geringer Heizwert, schneller Abbrand – eher ungeeignet als Hauptbrennstoff.

Die Wahl des Holzes ist also nicht nur Geschmackssache, sondern beeinflusst auch den Betrieb und die Effizienz des Ofens deutlich.

Frisch, feucht oder trocken: Die Bedeutung des Wassergehalts

Ein Punkt, der oft unterschätzt wird: der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes. Nur lufttrockenes Holz mit unter 20 % Restfeuchte darf im Kaminofen verbrannt werden.

Warum das wichtig ist:

  • Feuchtes Holz verursacht mehr Rauch und Schadstoffe.
  • Der Wirkungsgrad des Ofens sinkt, da Energie zum Verdampfen des Wassers verschwendet wird.
  • Es entsteht mehr Ruß – das belastet Ofen, Schornstein und Umwelt.
  • Der Abbrand ist unruhig, oft begleitet von Zischen und Qualm.

Frisch geschlagenes Holz muss – je nach Lagerung und Holzsorte – mindestens 1,5 bis 2 Jahre trocknen. Ideal ist ein gut durchlüfteter, witterungsgeschützter Ort. Wer sicher gehen will, nutzt ein Feuchtigkeitsmessgerät.

Was nicht in den Kamin gehört

Nicht alles, was brennt, darf auch verbrannt werden. Einige Materialien setzen Schadstoffe frei oder schädigen den Ofen.

Ungeeignet sind:

  • Behandeltes Holz (z. B. lackiert, lasiert, imprägniert): Gibt giftige Dämpfe ab.
  • Spanplatten und Möbelreste: Enthalten Leime, Harze und Beschichtungen.
  • Frisch geschnittenes Holz: Zu feucht, erzeugt übermäßigen Rauch und Rückstände.
  • Papier, Karton, Pappe: Gut zum Anzünden, aber nicht als Hauptbrennstoff geeignet.
  • Holz mit Schimmel oder Fäulnis: Entwickelt gesundheitsschädliche Stoffe beim Verbrennen.

Nur naturbelassenes, gut getrocknetes Holz gehört in den Kamin. Alles andere ist problematisch – für den Ofen, den Schornstein und die Gesundheit.

Hart- oder Weichholz: Eine Frage des Einsatzzwecks

Laubholz (oft als „Hartholz“ bezeichnet) und Nadelholz („Weichholz“) unterscheiden sich nicht nur im Brennverhalten, sondern auch im idealen Verwendungszweck.

Hartholz eignet sich besonders für:

  • Längere Heizphasen
  • Abende, an denen die Glut lange halten soll
  • Grundöfen oder Speicheröfen mit langsamer Wärmeabgabe

Weichholz ist sinnvoll:

  • Zum schnellen Anheizen
  • Für kurze Heizphasen
  • Wenn der Raum zügig aufgeheizt werden soll

Eine Kombination kann sinnvoll sein: Morgens mit Fichte oder Kiefer schnell anheizen, abends mit Buche oder Eiche für langanhaltende Wärme sorgen.

Brennholz richtig lagern

Selbst das beste Holz bringt wenig, wenn es falsch gelagert wird. Ziel ist es, die Restfeuchte unter 20 % zu senken – und das Holz dabei vor Witterung zu schützen.

Wichtige Lagerregeln:

  • Holz nicht direkt auf dem Boden lagern – Palette oder Gitter verwenden.
  • Seiten offen lassen, damit Luft zirkulieren kann.
  • Oben mit Dach oder Plane schützen – aber nicht luftdicht abdecken.
  • Möglichst sonniger, luftiger Standort, idealerweise mit West- oder Südseite.
  • Stapelhöhe maximal 1,5 Meter – für Stabilität und Belüftung.

Tipp: Frisch gespaltenes Holz trocknet deutlich schneller als ganze Scheite. Wer regelmäßig nachlegt, sollte daher frühzeitig planen.

Die richtige Holz Wahl zahlt sich aus

Geeignetes Brennholz ist kein Luxus, sondern Grundlage für effizientes und sauberes Heizen. Wer trockenes Laubholz wie Buche oder Eiche verwendet, spart auf Dauer nicht nur Geld, sondern schont auch Ofen und Umwelt. Nadelholz kann sinnvoll sein – aber eher als Anheizholz. Feuchtes oder behandeltes Holz gehört grundsätzlich nicht in den Ofen.

Wer die Eigenheiten der Holzarten kennt und auf eine sachgerechte Lagerung achtet, hat lange Freude am Kaminofen – ganz ohne übermäßige Rückstände oder Störungen im Betrieb.

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