Wie lange brennt ein Dauerbrandofen und wie funktioniert er?

Wie lange brennt ein Dauerbrandofen und wie funktioniert er?

Ein Dauerbrandofen gilt für viele als zuverlässige Wärmequelle, gerade in der Übergangszeit oder in Regionen, wo regelmäßig geheizt werden muss. Doch obwohl das Prinzip nicht neu ist, gibt es oft Missverständnisse – vor allem rund um die Begriffe „Dauerbrand“ und „Dauerbetrieb“. Viele denken, ein Dauerbrandofen könne ohne Pause durchheizen, Tag und Nacht, ohne Nachlegen oder Wartung. Andere verwechseln ihn mit einem normalen Kaminofen und wundern sich über den anderen Heizverlauf.

Dieser Artikel erklärt sachlich, wie ein Dauerbrandofen funktioniert, wie lange er tatsächlich brennt – und worauf es im Alltag ankommt. Auch die Unterschiede beim Brennstoff und das richtige Heizverhalten werden beleuchtet. Ziel ist eine realistische Einschätzung, was ein Dauerbrandofen leisten kann – und was nicht.

Was genau ist ein Dauerbrandofen – und wie funktioniert er?

Der Begriff „Dauerbrand“ bezieht sich nicht darauf, dass der Ofen rund um die Uhr brennt. Vielmehr ist damit gemeint, dass er einen bestimmten Brennstoff über eine definierte Zeit mit gleichbleibender Wärmeleistung verbrennen kann – ohne dass ständig Brennstoff nachgelegt werden muss.

Ein Dauerbrandofen ist so konstruiert, dass er vor allem Kohle effizient und langanhaltend verbrennen kann. Dazu ist er unter anderem mit:

  • einem glutfesten Rost,
  • einer Ascheschublade zur Luftregelung,
  • und einem relativ kleinen Brennraum mit Sekundärluftzufuhr ausgestattet.

Diese Technik sorgt dafür, dass Braunkohlebriketts oder Steinkohle mehrere Stunden durchglühen können, oft zwischen 6 und 12 Stunden, je nach Modell, Einstellung und Brennstoff. Die Glut bleibt stabil, Wärme wird gleichmäßig abgegeben. Das unterscheidet ihn klar vom Zeitbrandofen, der nur kurzzeitig heizt.

Wie lange brennt ein Dauerbrandofen wirklich?

Die Brenndauer hängt stark vom gewählten Brennstoff ab. Mit Holz liegt die Brenndauer meist unter 2 Stunden – das entspricht nicht dem, was als Dauerbrand gilt. Bei Braunkohlebriketts sieht das anders aus.

Typische Brenndauern bei korrektem Betrieb:

  • Braunkohle: 6–12 Stunden Gluterhalt möglich
  • Steinkohle: teils bis zu 15 Stunden, abhängig vom Modell
  • Holz: maximal 1,5 bis 2 Stunden, meist deutlich kürzer

Das bedeutet: Nur mit geeigneter Kohle ist ein echter Dauerbrand möglich. Ein Automatismus wie bei Pelletöfen existiert hier nicht – es wird nachgelegt, wenn die Glut zu schwach wird. Ein durchgehender Betrieb über Tage ist technisch möglich, aber nicht durchgehend wartungsfrei.

Wie lange hält ein Dauerbrandofen?

Die Lebensdauer hängt vor allem von Materialqualität, Nutzung und Wartung ab. Modelle aus Gusseisen oder dickem Stahlblech halten bei sachgemäßem Gebrauch oft 15 bis 25 Jahre, manchmal länger.

Was die Lebensdauer beeinflusst:

  • Regelmäßige Reinigung (Asche, Zugkanäle, Sichtfenster)
  • Vermeidung von Überfeuerung, etwa durch falsches Holz oder zu große Brennstoffmengen
  • Korrekte Luftzufuhr, um Ruß und Teerbildung zu vermeiden
  • Keine Dauerüberlastung – ein Dauerbrandofen sollte im Optimalbereich betrieben werden, nicht ständig auf Volllast

Auch Dichtungen, Rost und Schamottesteine unterliegen Verschleiß – sie lassen sich jedoch austauschen.

Wie viel kW hat ein Dauerbrandofen?

Die Nennwärmeleistung eines Dauerbrandofens liegt meist zwischen 4 und 9 kW. Welcher Wert passend ist, hängt vom Raumvolumen und der Dämmung ab. Als grobe Orientierung gilt:

  • 1 kW Heizleistung reicht für ca. 10 m² schlecht gedämmten Altbau
  • Im gut gedämmten Neubau genügt 1 kW für etwa 20 m²

Ein Ofen mit 6 kW eignet sich also in der Regel für Räume zwischen 60 und 120 m², je nach Bausubstanz. Wichtig: Die kW-Zahl allein sagt wenig über die Qualität des Ofens aus. Entscheidend ist, wie gut er die Wärme hält und verteilt.

Holz oder Kohle – was eignet sich besser?

Dauerbrandöfen sind zwar oft für beide Brennstoffe zugelassen, aber ursprünglich auf Kohlebetrieb optimiert. Holz lässt sich zwar nutzen, bringt aber nicht denselben Effekt. Es verbrennt schneller, muss öfter nachgelegt werden und erzeugt kurzfristig hohe Temperaturen – statt gleichmäßiger Wärme.

Kohle bietet:

  • längere Brenndauer
  • stabile Glut über viele Stunden
  • geringere Nachlegefrequenz
  • bessere Ausnutzung des Heizmaterials

Holz dagegen:

  • verbrennt schnell, eignet sich eher zum „Anfeuern“
  • benötigt häufiges Nachlegen (alle 30–60 Minuten)
  • erzeugt viel Flamme, aber wenig Gluthaltung

Geeignet sind vor allem Braunkohlebriketts. Sie lassen sich gut portionieren und bieten eine verlässliche Gluterhaltung. Steinkohle funktioniert ebenfalls, braucht aber höhere Temperaturen zum Entzünden – nicht jeder Ofen ist dafür geeignet. Normale Grillkohle oder ungenormte Kohlearten gehören nicht in den Dauerbrandofen.

Richtiges Heizverhalten – worauf es ankommt

Ein Dauerbrandofen funktioniert nur dann effizient, wenn er richtig bedient wird. Viele Fehler entstehen durch falsche Luftzufuhr oder ungeeignete Brennstoffe.

Wichtige Grundregeln:

  • Ofen immer mit Holz anfeuern, nicht direkt mit Kohle
  • Wenn ausreichend Glut vorhanden ist: Kohle auflegen, langsam abbrennen lassen
  • Luftzufuhr richtig regulieren: Anfangs viel Luft (Primärluft), später reduzieren
  • Asche regelmäßig entfernen, aber Glutbett nicht komplett wegnehmen
  • Keine zu großen Mengen auf einmal nachlegen – das drosselt die Luftzufuhr und führt zu unvollständiger Verbrennung

Wer diese Regeln einhält, erreicht einen gleichmäßigen, langanhaltenden Wärmeeffekt – und vermeidet unnötige Emissionen oder Materialschäden.

Ein Dauerbrandofen braucht etwas Wissen – dann liefert er verlässlich Wärme

Ein Dauerbrandofen ist kein Selbstläufer, aber bei richtiger Nutzung eine solide Wärmequelle – besonders in Haushalten, die auf klassische Heiztechnik setzen. Wichtig ist zu wissen: Der Begriff „Dauerbrand“ bezieht sich auf die Fähigkeit, Kohle über viele Stunden effizient zu verbrennen – nicht auf eine automatische Dauerheizung.

Wer das passende Modell, den richtigen Brennstoff und ein wenig Geduld mitbringt, bekommt mit einem Dauerbrandofen eine stabile, langanhaltende Wärme. Holz allein reicht dafür nicht – Kohle bleibt der geeignete Brennstoff. Und auch wenn der Ofen viele Jahre hält: Wartung und bewusstes Heizverhalten bleiben entscheidend.

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